"So nah und fern: Chiffren und Chimären" – heißt der Titel einer Ausstellung mit Fotografien und Zeichnungen von Vera Botterbusch in der Dillinger Stadtgalerie. Chiffren und Chimären als rätselhafte Worte und Symbole, fremdartige Wesen: Bei der kürzlich stattgefundenen Vernissage führte die Künstlerin durch ihr Werk und ging dabei auch auf den Charakter der mehr als 50 ausgestellten Fotografien und Zeichnungen ein.
Als Einführung in die Ausstellung las Botterbusch einen Text ihres verstorbenen Mannes, des Münchner Schriftstellers Klaus Konjetzky, der kurz vor seinem Tod Ende 2019 noch die Einleitung zu den erst jetzt gezeigten Fotografien und Zeichnungen verfasst hatte. Konjetzky thematisierte die Entstehungsgeschichte der Zeichnungen und Fotografien in einer Mischung aus stolzer Anerkennung, einem wohlmeinenden Augenzwinkern und auch einer gewissen Sorge. Denn hierfür begab sich Botterbusch mit ihrer Kamera häufig auf stundenlange Expeditionen in die Natur. Ihre Motive: die vier Elemente – Wasser, Feuer, Luft und Erde in all ihren Formen.
Vera Botterbusch kommt ihnen sehr nahe. Und meint dazu: "Fotografieren heißt für mich entdecken. In der Wirklichkeit, die mich umgibt, den Zauber der Elemente spüren. Mich öffnen für eine neue, andere Wirklichkeit. Eintauchen in unbekannte Welten. Schein und Sein. So nah und fern. Chiffren und Chimären. Resonanzen. Das Echo der Bilder spüren, das in den Dingen liegt. Abglanz und Widerschein. Kopflandschaften. Hieroglyphen. Innenräume." Während die Bilder von Wasser und Stein von Weichheit und Rundheit geprägt sind, machen beim Eis die fein ziselierten Linien den Charakter der großformatigen Fotografien aus. Den geradezu lyrischen Raum der Foto-Poesien umschreiben auch die Titel der Bilderserien wie "Moment Musical", "Lied", "Barkarole", "Fêtes Galantes".
Augsburger Allgemeine, 24. September 2022
.… „Dem Zauber der Elemente, die unser Leben bestimmen, kann man sich schwer entziehen. Es ist unergründlich. Und faszinierend. Immer wieder überraschend in seiner Magie, in der Vielfalt von Formen und Farben, von Tönen und Klängen“ So beschrieb Vera Botterbusch die Inspiration für ihre Arbeit. Feuer übt für sie eine besondere Faszination aus: „Durch seine durchringende Lebendigkeit, die gestaltende Kraft seiner Flammen, die zarte Poesie seiner Funken, seine unablässig changierende bildmächtige Zeichensprache, die spannenden Farbwechsel zwischen Schwarz und Rot und Gelb in all seinen Abstufungen“ Ihre Fotografien seien Streifzüge durch die Geschichte, Entdeckungen und Gedenktafeln für Gewesenes. Im Er-Finden und Er-Fassen dieser Bilder überlasse ich mich dem elementaren Zauber, trete ein in eine neue Welt und erlebe die grenzenlose Unwirklichkeit aller Erscheinungen.“
Beim Rundgang waren die Besucher beeindruckt von der Vielfalt der Arbeiten. Sehr viel Lob und Zuspruch bekam Vera Botterbusch von den Kunstinteressierten, denen es schwerfiel, unter all den Bildern ihren Favoriten auszuwählen. ….
Jutta Poth, Passauer Neue Presse, 26. Mai 2022
Der Film „Die Zeit, die wir noch haben“ führt in die geistige Welt Carl Amerys. Er ist ein Künstlerfilm, eine Montage von Interview, Ausschnitten aus der Realität und philosophischen Gedankenkonstrukten, eingebettet in einen Rahmen, der die Wallfahrt von Tuntenhausen zeigt. Dabei geht es auch um die Lebensorte des Künstlers: Passau, Freising und München sowie seine Heimat zuletzt, ein Dorf. … Die Montagetechnik, die der Schriftsteller in „Untergang der Stadt Passau“ benutzt, setzt Botterbusch in ihren filmischen Szenen parallel um. Das ist gekonnt und sehr genial. … Der Film machte auch deutlich, dass für Carl Amery eine Heirat von Sinnlichkeit und Intellekt ideal wäre, um im Strudel des Lebens bestehen zu können.
Dr. Edith Rabenstein, Passauer Neue Presse, 4. April 2022
Waldkirchen. Minimalisierung, Vergrößerung oder Vogelperspektive: Vera Botterbusch nimmt die Besucher des Hauses der Natur, Kultur, Kunst und Jugend mit ihren außergewöhnlichen Fotografien mit auf eine Reise zu "unvorstellbaren Doppelgesichtern". Die Vernissage wurde ... zu einem unvergesslichen Erlebnis der Sinne. ... "Was an den Wänden zu sehen ist, sind Bilder der Wirklichkeit der Natur, die wie Täuschungen wirken - Illusionen!" ... eine fremde, faszinierende Welt an einem kleinen Bach in Breitenberg zum Beispiel. ... Vera Botterbusch selbst betonte, ... die grafische und malerische Sprache der Natur fasziniere sie. "Ich bewege mich in dieser Wirklichkeit wie in einem Zauberreich."
Reinhilde Schreiber, Passauer Neue Presse, 16. November 2018
Wer Vera Botterbuschs Werk begreifen will, muss bereit sein, sich emotional berühren zu lassen. „Nur wenn ich selbst berührt bin, kann ich andere berühren“, sagt sie. Der Mensch bestehe nicht aus Funktion und Wissen, sondern sei über die Psyche gesteuert. Diesen Teil will Botterbusch herausarbeiten. Was sie damit meint, zeigte jüngst ihre Text- und Bildcollage in der Blackbox des Gasteigs. „Souviens-toi“ lautete der Titel. Erinnere dich. Es ging um Rudolf, einen deutschen Kommandanten im Zweiten Weltkrieg. Im Vernichtungslager Auschwitz tötet er Juden und geht dabei so gründlich vor, als handele es sich um Fensterputzen. „All diese Dinge, die als urdeutsch gelten, also Gründlichkeit, Gehorsam, Pflichtbewusstsein, vernebeln den Menschen“, sagt Botterbusch.
Irini Bafas, Süddeutsche Zeitung, 17./18 Februar 2018
Für Vera Botterbusch sind die Ereignisse der Nazizeit bis heute unbegreiflich – diese Gründlichkeit, mit der hier Menschenleben vernichtet wurden. Seit Jahrzehnten umkreist die Journalistin, Filmemacherin und Fotografin dieses Thema immer wieder in ihren Arbeiten. Nun hat sie dazu eine Collage aus Texten, Musik und eigenen Film- und Fotodokumenten aus unterschiedlichen Zeiten ersonnen. „Souviens-toi: Erinnere dich“ so der Titel dieser Arbeit. ... Mit „Souviens-toi: Erinnere dich“ lässt sie die Zuschauer in diese Welt des Grauens eintauchen. ... Es ist ein Gedenken, das Vera Botterbusch hier inszeniert – an all die Menschen, die in den deut- schen Vernichtungslagern ihr Leben lassen mussten. Und es ist ein Appell an die Menschlichkeit.
Stefanie Schwetz, Süddeutsche Zeitung, 22. Januar 2018
"Ich schaue nur und drücke ab"
Vera Botterbuschs magische Foto-Poesien im Stadtmuseum
Die neue Ausstellung im Weilheimer Stadtmuseum - "Chiffren und Chimären" mit Fotografien von Vera Botterbusch - sollte man sich nicht entgehen lassen. "Das ist mal wieder etwas ganz Anderes", sagte Weilheims Kulturreferentin Ragnhild Thieler ... Denn die sehr vielseitige Fotografin ... lichtet nicht klassisch Gegenständliches ab. Dass es durchweg Naturaufnahmen aus verschiedenen Ländern sind, ahnt man kaum. Die Momentaufnahmen ... sind Foto-Poesien. ... Das "Dechiffrieren" der Fotos überläßt Botterbusch dem Betrachter. So kann jeder für sich in das Bild eintauchen und es individuell interpretieren. Botterbusch betonte, dass ihre Fotos "naturbelassen" sind. ... Der Betrachter ist für sie der Resonanzkörper und eigentliche Schöpfer ihrer Foto-Poesien. Was in der realen Natur verborgen bleibt, fängt die Künstlerin in diesem einen besonderen Moment ein. Man sollte sich das jeweilige Bild so lange anschauen, bis es sich wie durch Magie erschließt - ein Einblick in die Zauberwelt der Natur.
Regina Wahl-Geiger, Weilheimer Tagblatt, 11. September 2017
... Vieles, was sie fotografiert, ist an sich unspektakulär, fällt nicht weiter auf. Doch sie rückt mit ihrer Kamera ganz nah an das jeweilige Motiv heran – bewegte Wasseroberflächen, tanzende Funken, Sonnenstrahlen, Rauchschwaden – und versucht dessen Zauber einzufangen. Das Greifbare verliert seine feste Gestalt, alles Ausgesparte muss im eigenen Kopf vollendet werden. Schließlich geht es ihr nicht um realistische Abbildungen, nicht um die Welt, wie wir sie sehen. Sondern um Augenblicke, Stimmungen, verborgene Wirklichkeiten eben. Schon der Titel der Ausstellung – Eichendorffs Gedicht „Die Wünschelrute“ entliehen – signalisiert, wie wohl sich Botterbusch in der Romantik fühlt. Was genau sie fotografiert, erfährt man nicht. Konsequent verschweigt sie dazu jede Angabe; auch die Titel, oft der Musiksprache entliehen, geben höchstens einen Hinweis auf die Stimmung. Sich aus dem jeweiligen Ausschnitt ein Bild machen, überlässt sie ganz dem Betrachter. Vielleicht gelingt es ihm ja, die Melodie, die in den Elementen schwingt, zu entdecken
Sabine Reithmaier, Süddeutsche Zeitung, 13. Juni 2017
Fotografin Vera Botterbusch in der Regensburger Städtischen Galerie
... Obwohl Botterbusch ihre Motive in der Natur sucht und findet, sind ihre Aufnahmen alles andere als Naturfotografien. Am ehesten kann man in diesen „Märchen“, „Mythos“, „Erinnerung“ oder „Souvenir“ betitelten Serien noch das Geheimnis der Natur erkennen. Die Magie, die sich in einem gefrorenen Wassertropfen, der unerschöpflichen Spiegelung eines Gewässers oder in von Luft und Wind geformten Strukturen verfangen hat. Botterbusch dockt mit ihrer künstlerischen Impetus an die Romantik an. Das drückt sich bereits im Titel aus. Darin wird eine Zeile aus Joseph von Eichendorffs Gedicht „Wünschelrute“ zitiert, in welcher der Dichter die – schlafende – Welt durch ein „Zauberwort“ wachküsst. Bei der Westfälin sind das ihre Bilder, mit denen sie das nichtsichtbare Geheimnis in den Dingen berührt. Ihre magisch aufgeladenen Aufnahmen von Feuer, Wasser, Erde und Luft bilden den Zugang dazu.
Michael Scheiner, Passauer Neue Presse, 19. Mai 2017
… „Und die Welt hebt an zu singen“ ... Das Zitat von Joseph von Eichendorff gehört der Romantik. An diese bahnbrechende geistig-künstlerische Bewegung knüpft Vera Botterbusch an. Es geht um das Geheimnisvolle in den Dingen, um unsere eigene imaginäre Welt im Verhältnis zu den Dingen... Wenn man nur das „Zauberwort“ trifft ... verwandeln sich die Dinge – und zwar durch die Art der Anschauung. …
Sie ist eine Malerin mit den Mitteln der Fotografie, ihre Bilder entfalten eine außerordentlich starke ästhetische Eigenständigkeit. Dort, wo man das zugrunde liegende abgebildete Element der Welt kaum oder gar nicht mehr findet, stattdessen als Betrachter mit seiner Vorstellungskraft, seinen Erinnerungen, Gefühlen und Ängsten etwas sozusagen hineinentdeckt, wo das Bild eine Kraft, eine Anziehung, einen Reiz entfaltet, an die innere Welt des Betrachters andockt und sie zum Klingen bringt. … Aus der Distanz entdeckt man bei ihren Fotografien vielfältige Strukturen und Ordnungen in ästhetisch ungewöhnlicher Form und Farbgebung. Aus der Nähe sind es kalkulierte, fremdartige Unübersichtlichkeiten, die verzaubern.
Gabriele Mayer, Mittelbayerische Zeitung, 26. April 2017
... „Die Natur ist, wie wenn ich ein Buch aufschlage voller Wunder“, sagt Botterbusch. Wasser, Erde, Feuer, Luft faszinieren die Künstlerin, bieten ihr ein Feld für immer neue Entdeckungen. ... Mit ihrer Kamera lenkt Botterbusch den Blick des Betrachters auf die Faszination dessen, was aus der Ferne alltäglich erscheint, eröffnet neue Welten in einem Bachlauf, einer Rauchschwade, einem Sonnenstrahl. Dabei stehen nicht die Entstehungsgeschichte des Bildes im Vordergrund, sondern die Emotionen im Augenblick der Beobachtung. Botterbusch komponiert die Farben und Formen der Natur zu faszinierenden, oft rätselhaften Gemälden, ohne diese künstlich zu verändern. ... Sie fängt den flüchtigen Moment ein und hält ihn fest, um ihn genau zu betrachten, all seinen Zauber spürbar werden zu lassen.
Irmengard Gnau, Süddeutsche Zeitung, 28. April 2015
... Vera Botterbusch ... begibt sich fotografisch auf die Spur der Natur und versucht den Zauber der Elemente einzufangen. ... Um den beschworenen lyrischen Geist zu unterstreichen, ist der Ausstellung im Weytterturm ein abgewandeltes Rilke-Zitat vorangestellt: "Und alle Dinge immer angeschauter". ... Botterbusch möchte zeigen, was hinter den Naturmotiven sein könnte, was entstehen könnte in der Vermischung von Phantasie und Realität.
Ines Kohl, Straubinger Tagblatt, 5. Februar 2015
Der Münchner Fotografin Vera Botterbusch ist an Bildpoemen gelegen. "Foto-Poesien" nennt sie ihre Ausstellung diverserser Fotoserien. Immer sind es Reflexionen auf dem Wasser, bei denen die Oberfläche mal mehr mal minder durchsichtig ist. Stark abstrakte Strukturen kennzeichnen dabei Serien wie "Kronos" und "Largo" von 2007, auch "Appassionata" von 2009.
Evelyn Vogel, Süddeutsche Zeitung, 7. April 2014
Die Bilder zeigen Bewegung – und doch bewegt sich nichts. Sie zeigen eine Wüste, wo keine ist, gaukeln Dinge vor wie surrealistische Malerei. Dargestellt allerdings ist Wasser in all seinen Aggregatzuständen. Je mehr man sich in die Fotografien versenkt, desto weniger weiß man. Was ist Wirklichkeit, was Traum. Die „Foto-Poesien“ lassen eine andere Wirklichkeit als das Jetzt zu, haben ein meditatives Element. Jeder, der die Fotografien betrachtet, taucht ein in seine eigene Welt, sieht – und hört – seine eigene Wirklichkeit. ...
Die Bilder sind unergründlich und faszinierend; sie überraschen in der Vielfalt der Farben und Formen. ... Ihren "Foto-Poesien" hat sie teils Titel gegeben, die aus der Musik stammen. ... Und wer beim Betrachten der Bilder in sich hinein hört, der findet tief drinnen auch die Klänge, den Rhythmus und die Melodien der Musik.
Lioba Knipping, Thüringische Landeszeitung, 25. Oktober 2013
... eine Ausstellung mit Foto-Poesien von Vera Botterbusch ... Mit ihr lädt die Künstlerin zu einer Reise durch eine Zauberwelt ein. ....
In der Jenaer Ausstellung ... bilden das Element Wasser und seine Aggregatzustände das Leitmotiv, begleitet von Arbeiten zu Luft und Licht. Was sich hinter dieser elementaren Wirklichkeit verbirgt, der Wirklichkeit hinter der Wirklichkeit sozusagen, wird in der Ausstellung zu einer musikalisch-poetisch-bildlichen Entdeckungsreise. ....
Es sind magische Augenblicke, die Vera Botterbusch in fließenden Bächen, auf stillen Wasseroberflächen, in gefrorenen Gewässern oder reißenden Strömen in ihren Nahaufnahmen entdeckt. Die rund 30 großformatigen Fotografien tragen poetische Namen wie "Atlantis", "Fantasia", "Sarabande" oder "Nocturne", die wie Musik klingen, an Tänze und Legenden erinnern, Zeit und Raum ausblenden.
Scheinbar mühelos gelingt ihr dabei, das Besondere im Alltäglichen aufzuspüren, Träume festzuhalten und Melodien zu hören, die noch keiner komponiert hat. "Ich fotografiere, was ich und wie ich es sehe. Mit der Ausstellung lade ich ein zu einer Reise durch eine Zauberwelt, die tatsächlich existiert, die sich aber nicht immer und sicher nicht jedem zu erkennen gibt.
Sabine Wagner, Ostthüringer Zeitung, 24. Oktober 2013
In der Natur ihrer Heimat findet Vera Botterbusch Wunderwelten, die sie in Fotografien fasst und damit aus der Zeit und in die Ästhetik nimmt. ...
Raimund Meisenberger, Passauer Neue Presse, 11. Juli. 2012
... Obwohl zu Bildern erstarrt, wirken in den eingefangenen Momenten Bewegung und Geräusche der erlebten Wirklichkeit weiter – und entwickeln ihre Form- und Farbspiele ein Eigenleben. ... Manchmal liegt die Wirklichkeit von Spiegelungen auf einer Wasseroberfläche oder vom Funkenflug eines Feuers noch sehr nahe. ... Manchmal verschwimmt die Wirklichkit zu einer Ästhetik, die man der Hand eines Malers zuschreiben möchte. Manchmal zu so rätselhaften Szenerien, als seien sie aus einem Traum aufgetaucht oder aber einem Sciencefiction-Film entnommen. War Bewegung der größte Anreiz für die Fotografin, verwandelt sich ein Lichtschweif in das tanzende Band eines Kunstturners. Oder das Lichtspiel über rinnendem Wasser in Tonkurven. Tatsächlich ist oft Rhythmik, sogar Musik in den Bildern zu entdecken. Dem hat Botterbusch mit Titeln wie ‘Barcarole’ (Gondellied) oder ‘Gigue’ (höfischer Tanz) Nachdruck verliehen. Dem Geheimnisvollen, das anderen Bildserien innewohnt, mit ‘Atlantis’ oder Figuren aus der griechischen Mythologie.
Gabriele Blachnik, Passauer Neue Presse, 23. Juni. 2012
Kunst entsteht nicht im luftleeren Raum’: Auf die Suche nach dem ‘kreativen Impuls’, nach der ‘inneren Inspiration, die nach außen dringt’, begibt sich die Filmemacherin und Fotografin mit ihrer Filmreihe. ... Auch die Filmemacherin zieht ihre “Inspiration aus Landschaft und Natur”, was in ihren Filmen Hand in Hand geht mit ihrem Gespür für Ästhetik.
Nadja Boxheimer, Passauer Neue Presse, 5. Juni. 2012
... Vera Botterbusch spielt mit dem Einst, mit dem Vergänglichen. ... Dabei lichtet sie nicht die Wirklichkeit ab, sondern das, was man sehen könnte, wenn man genau beobachtet, das was entstehen könnte, wenn man Geschichten mit der Wirklichkeit verwebt, mit Emotionen und Poesie. ... Auf diese Weise entstehen wunderbar subtile Bilder, die den Betrachter auf einen poetischen Spaziergang einladen, der den Alltag entschleunigt.
Nicole Graner, Süddeutsche Zeitung, 22. März. 2012
... Steinerne Arme, Beine, Hände und Brüste entführen in eine andere Welt und unterbrechen verträumte bis höfisch-elegante Fotografien mit harten Blickfängen, ohne die Stimmungen von „Scherzo“ über „Menuett“ bis „Allegro“ und „Adagio“ - so lauten viele Titel der Bilder - zu stören oder gar zu zerstören. Im Gegenteil: Die ... Motive ... machen neugierig, faszinieren und sind eine perfekte Ergänzung zu den weichen, sanften und geheimnisvollen Momenten der Ausstellung.
Stefanie Friedl, Münchner Merkur. 4. März. 2012
ihre Parks sind ... verträumte Reiche aus Blättern, Licht und Stein. ... Botterbuschs Fotografien sind ästhetisch, weil sie den Moment sinnlich erkennen und festhalten, in dem die Zeitlosigkeit am schönsten ist. Knapp 30 dieser stillen, aber nie leblosen Bilder zeigt Botterbusch nun im Schlosspavillon Ismaning – und das ist ein passender Ort. Innen zeigen die Fotos, was ein Park denen offenbart, die sich in ihn vertiefen. Und alle durch diese Schule des Sehens inspirierten Besucher brauchen den Pavillon nur zu verlassen und stehen mitten im Ismaninger Park ...
Hendrik Heinze, Bayern 5, Kultur, 2. März 2012
Wie wäre es z.B. mit ... 78 grossformatigen Fotografien, die ... mit völlig neuem Blick auf die vier Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde schauen lassen. Durch den Bildausschnitt werden aus Eisflächen geheimnisvolle gläserne Kästen oder glänzende Edelsteine. Wasseroberflächen wirken mal wie rauhe Haut, mal wie eine mystische Ursuppe, Feuer gefährlich faszinierend. Kaum einer kann an diesen Fotos einfach vorbeigehen.
Stefan Mekiska, Bayern 2, Kulturleben, 5. Januar 2012
Erstmals lässt die Münchner Künstlerin Vera Botterbusch so umfangreich in ihr fotografisches Werk einblicken.
Magische Bilder, die sich mit den vier Elementen beschäftigen, aber nicht die Wirklichkeit abbilden wollen.
Der Betrachter wird buchstäblich in einen elementaren Zauber getaucht. Rund 80 Bilder zeigen eine Künstlerin, die mit dem Fotoapparat mehr malt als reproduziert.
Christian Aigner, münchen-tv, 7. Dezember 2011
... einen besonders gelungenen Abend erlebten Liebhaber des Komponisten in der Pasinger Fabrik.
Vor einem nahezu ausverkauften Haus präsentierten die Autorin Vera Botterbusch und die Pianistin Laura Konjetzky eine literarisch-musikalische Zeitreise ... , einfühlsam und mit Tiefgang umgesetzt. ...
In ihrer musikalischen Lesung ließen die Künstlerinnen Botterbusch und Konjetzky die Empfindungen der beiden gegensätzlichen Charaktere lebhaft werden und stimmig in Wort und Ton zusammenschmelzen. Sanft nahmen die beiden ihr Publikum an der Hand und tauchten ein in das Leben des introvertierten Chopin und der exzentrischen George Sand ...
Botterbusch gelang es, mit einer prägnanten Auswahl der Werke Sands ein einfühlsames Porträt der beiden Künstler zu entwerfen. Überzeugend auch das Klavierspiel der am Salzburger Mozarteum ausgebildeten Konjetzky ... Die “Regentropfenprélude”, die Chopin auf Mallorca schrieb, fehlte so wenig, wie der bekannte “Minutenwalzer”. Beim Publikum kam die Zeitreise durch das Leben und Werk Chopins und Sands gut an: langer Applaus und fünf “Vorhänge” am Schluss.
Janina Janka, Münchner Merkur, 27. Januar 2010
Das Ich: "Ein Schatten im Schatten", Kunstraum Schwifting, Vera Botterbusch zeigte ihr Filmporträt "Schräg im Nichts" über den Dichter Wolfgang Bächler
" ... Die Nähe zu diesem empfindsamen, zurückgezogenen und kranken Menschen zaubert die Münchner Autorin und Filmemacherin mit "Schräg im Nichts" (BR, 1996) auf die Leinwand. Still und mit wenigen Stilmitteln agiert der Film und schafft damit einen Raum, der nur dem Dichter und den Worten, seiner geschriebenen Kunst, der Lyrik gehört. ... Der Film ... ist eine Literatur- und Zeitreise durch ein einsames Leben, eine feinfühlige Hommage, ein bleibendes Monument für den stillen Poeten mit den so ausdrucksstarken Wortbildern.”
Andrea Badelt, Landsberger Tagblatt, 24. 11. 08
... Louis Aragon ... im Kunstraum Schwifting ... wenn auch die wenigsten das Werk des 1982 verstorbenen Franzosen kannten, so zeigte die lebhafte Diskussion im Anschluß an die Filmvorführung, dass es Vera Botterbusch gelungen ist, die Menschen emotional zu berühren.
Ulrike Reschke, Landsberger Tagblatt, 10. 3. 2008
Der Hofgarten als barocke Oase ... Melancholische Streifzüge durch den Nymphenburger Park, Schloss Schleißheim als perfekt inszenierte höfische Prunksucht. München, ein Ort von schier unwirklicher Schönheit: So zeigt Vera Botterbusch ("Meine Heimat ist die Imagination") in drei Filmen ("Filmfantasien") ihre Stadt, es sind Hommagen an besondere Plätze, Stimmungen ... "Bilder verrücken, neue Zusammenhänge herstellen", so beschreibt Vera Botterbusch ihre Arbeit als Regisseurin und Autorin ...
Anne Göbel, Süddeutsche Zeitung 16. 7. 2007
...Es hat mich fasziniert, den Geist, die Seele des Cuvilliées-Theaters in Bilder zu fassen", so die Filmemacherin. Tatsächlich ist ihr genau das gelungen. Mit dem Auge der Kamera fängt Botterbusch all die winzigen, verspielten Details der Ornamente des üppig verzierten Zuschauerraums ein, erklärt die Bedeutungen der Symbole, Figuren und Gesichter, die so mancher Theatergänger sicher oft bewundert, aber wohl kaum eingehender betrachtet hat. ... So ist es konsequent, dass Botterbusch nicht nur die Geschichte dieses über 250 Jahre alten Theaters in Zeichnungen, Bildern, nachgestellten Tanz- und Festszenen und schließlich alten Filmaufnahmen Revue passieren lässt. Parallel dazu kommen die Künstler selbst zu Wort: Juliane Köhler schwärmt von der Inspiration, die sie in diesem Raum erfährt, Regisseur und Staatstheater-Intendant Dieter Dorn begeistert sich für den Kontrast zwischen der Ästhetik des barocken Zuschauerraums und der Inszenierung moderner Stücke auf der Bühne, und Kammersängerin Hertha Töpper erinnert sich an die Wiedereröffnung des Cuvilliées-Theaters im Jahr 1958, nachdem es im Zweiten Weltkrieg fast komplett zerstört worden war. ... Eine liebevolle Hommage an diesen Saal.
Melanie Brandl, Münchner Merkur, 30. 10. 2005
... Die Regisseurin, Autorin und Filmemacherin, die seit 1972 für das Bayerische Fernsehen arbeitet, ist durch zahlreiche einfühlsame Filmporträts über Schriftsteller und Musiker bekannt geworden. „Meine Idee ist, den Text Stifters mit seinen wundervollen Naturbeschreibungen in improvisierte Musik der Gegenwart quasi zu übersetzen. Wir führen also die inhaltliche Ebene des Textes weiter. Die Musik ist keine Illustration, sondern soll die Seelenzustände insbesondere der beiden jungen Mädchen zeigen. ... Es ist die doppelte Ebene in all seinen Texten. Die Wirklichkeit hat zwei Gesichter. Das Leben ist auch ein Traum, die Liebe ist gleichzeitig der Abschied und die Hoffnung birgt die Katastrophe in sich.
Edith Rabenstein, Passauer Neue Presse, 14. 7. 2005
Frédéric Chopin hätte die Inszenierung von Vera Botterbusch und Laura Konjetzky im Scharfrichterhaus gefallen. Ihre Collage "Lieben oder Sterben" dokumentierte Chopins Beziehung zu George Sand als Wechselbad der Gefühle, Sprache und Musik verschmolzen zu romantischer Poesie und entdeckten dabei einen neuen Horizont der subjektiven Empfindsamkeit. ... Sorgfältig entwickelten die am Salzburger Mozarteum ausgebildete Pianistin und die Autorin und Regisseurin von Dokumentarfilmen eine Romanze zwischen den Gattungen: Mal dominierte das Klavier, mal flüsterte es nur noch, um die Stimme nicht zu übertönen. Dann verstummte es ganz, so dass die Worte allein Metaphern erzählten. ... Authentisch verkörperte Botterbusch ihre Rolle als Botschafterin von George Sands Empfindungen.
Julika Honikel, Passauer Neue Presse 2. 5. 2005
... Der Film von Vera Botterbusch bietet eine filmische Entdeckungsreise, die einen Bogen von den lichten Wäldern bis zu den leuchtenden Flussläufen, von den heimatverbundenen Menschen bis zu weltweit bekannten Künstlern spannt. Jedes Kind kennt es – „Das Wirtshaus im Spessart“, in dem Wilhelm Hauff jenen magischen, mit hohen Eichen und Buchen bewachsenen „Spechtswald“ beschreibt, der Räubergeschichten und Burgromantik birgt. Und wenn man heute durch diese stille Landschaft geht, diesen unermesslichen Wald im deutschen Mittelgebirge, findet man immer noch dunkle Ecken, wo das „Hauff-Gefühl“ wieder erweckt wird.
Schweinfurter Extrablatt, Oktober 2004
Ein Leben ohne Inspiration - das wäre ein Leben, das Vera Botterbusch schlichtweg nicht leben könnte! ... Wie ein roter Faden ziehen sich phantastische Lichtreflektionen durch die Botterbusch-Filme, ein Effekt, den sie nur durch genaue und stundenlange Beobachtungen der Natur erreichen kann. Und so geschieht, dass ihre Filme die "Poesie der kleinen Dinge" in den Mittelpunkt heben.
Inès Berber, Süddeutsche Zeitung (Münchner Kultur) , 24. Juni 2003
... Was Wole Soyinka erinnernd heraufbeschwört, holt die Kamera mit großer Lust auf Feste und Rituale in die Gegenwart. Da werden Ahnenkulte und Voodoo-Mythen lebendig, Initiationsriten und Unterwerfungszeremonien, spiritueller Schamanismus und eine geheimnisvolle Geisterwelt. Der Dichter bewegt sich in diesem Kosmos mit der größten Selbstverständlichkeit. ...Vera Botterbusch stellt sich ohne Eitelkeit in den Dienst dieses inspirierten Erzählers und so entsteht jede Menge Spannung und Authentizität.
Reiner Brückner, DIE WELT Sa, 13. Mai 2000
Die Dresdner Maler, Carus und Caspar David Friedrich, die berühmtesten, zogen vor rund 200 Jahren ins Elbsandsteingebirge. ... 'In diesem Landschaftsbild fallen Illusion und Wirklichkeit in eins', sagt die Filmemacherin. ... Aufklärung ist reizvoll, eine gesellschaftliche Aufgabe. Darum blieb Botterbusch auch nicht im ästhetischen Ansatz stecken, bei Aquarellen, Klarinettenmusik und Schmuseversen. Sie reißt uns immer wieder das Glas von den Lippen, den Ohrwurm vom Trommelfell. Förster stellt sie uns vor und sächsische Naturschützer ... Wir werden Zeugen vom Raubbau an Sandstein und Granit. Wir erfahren von einer Autobahn, von cleveren Investoren. Kein Lamento, sondern sachliche Argumentation ... Oh, könnten Sie doch aus unseren Fehlern lernen. Auch durch einen solchen Film.
Anne Rose Katz, Süddeutsche Zeitung, 22. 10. 1993
... Noch gibt es, wie Vera Botterbuschs Erkundungen in Brandenburg, Mecklenburg und auf der Insel Rügen zeigen, die schattigen Dome, durch die das Sonnenlicht blitzt, die augenberuhigenden Perspektiven, das menschliche Rauschen der Blätter und die darüber hinziehenden Wolkenfelder. ... Als hätten sie das drohende Schicksal der Bäume geahnt, haben die Dichter sie verherrlicht und sich mit ihnen identifiziert. Mögen die alten Verse, so ist mit der Autorin zu hoffen, wenigstens ebensoviel erreichen wie ein Beschwerdebrief an die Behörde.
Wilfried Geldner, Süddeutsche Zeitung, 16./17. April 1992
Auf drei Ebenen versucht Vera Botterbusch sich dem finnischen Komponisten Jean Sibelius zu nähern: rational durch biographische Realität und landschaftliche Wirklichkeit; durch Kunst (als national-romantische Literatur, als jugendstilige Malerei und Musik als spätromantischen Impressionismus); und irrational durch Empfindsamkeit und psychische Transparenz. An den Höhepunkten ihres Films durchdringen sich diese Zustände, bekommen magische Kraft und Weite ...
Anne Rose Katz, Süddeutsche Zeitung, 1. Januar 1987
... Vera Botterbusch ist dem reisenden Dichter mit kammermusikalisch komponierten Bildern auf der Spur ...
Dorothea Roth, Süddeutsche Zeitung, 9.11. 1984
... Die Autorin hat sich klug auf die Äußerungen im Werk beschränkt, die im Zusammenhang mit Stendhals skeptischer Welthaltung stehen. Sie lässt den Schriftsteller in der Person Hartmut Recks selbst auftreten und macht angesichts seiner idyllischen Geburtsstadt Grenoble die Diskrepanz des empfindsamen und empfänglichen Jünglings zu seiner bornierten Erziehung quälend deutlich. ... Der Film ist mit Pessimismus getränkt, den erst recht unsere Zeit zu begreifen vermag.
Dorothea Roth, Süddeutsche Zeitung, 22./23. Januar 1983
... Wie der Film, seine Optik allmählich von Mendelssohns Musik überflutet werden, die Schönheit der Bilder von den sanften, melancholisch-wuchtigen Sehnsuchtsmelodien dieses romantischen Tondichters eingeholt wird, bleibt als Ereignis zurück.
Dorothea Roth, Süddeutsche Zeitung, 17.10.1980
Einen interessanten Lösungsversuch der Problematik Musik im Fernsehen zeigte Vera Botterbusch in ihrem Film "Die Hebriden". Mendelssohns gleichnamige Ouvertüre und seine "Schottische Symphonie" bebilderte sie mit Landschaften, in denen 1829 bei einer Reise die Skizzen dazu entstanden waren. Die optische Umsetzung musikalischer Spannung und Entspannung gewinnt damit eine aussichtsreichere Perspektive als schlecht photographierte Symphonieorchester.
Münchner Abendzeitung, 20.10.1980,
Waldkirchen. Minimalisierung, Vergrößerung oder Vogelperspektive: Vera Botterbusch nimmt die Besucher des Hauses der Natur, Kultur, Kunst und Jugend mit ihren außergewöhnlichen Fotografien mit auf eine Reise zu "unvorstellbaren Doppelgesichtern". Die Vernissage wurde ... zu einem unvergesslichen Erlebnis der Sinne. ... "Was an den Wänden zu sehen ist, sind Bilder der Wirklichkeit der Natur, die wie Täuschungen wirken - Illusionen!" ... eine fremde, faszinierende Welt an einem kleinen Bach in Breitenberg zum Beispiel. ... Vera Botterbusch selbst betonte, ... die grafische und malerische Sprache der Natur fasziniere sie. "Ich bewege mich in dieser Wirklichkeit wie in einem Zauberreich."
Reinhilde Schreiber, Passauer Neue Presse, 16. November 2018
Wer Vera Botterbuschs Werk begreifen will, muss bereit sein, sich emotional berühren zu lassen. „Nur wenn ich selbst berührt bin, kann ich andere berühren“, sagt sie. Der Mensch bestehe nicht aus Funktion und Wissen, sondern sei über die Psyche gesteuert. Diesen Teil will Botterbusch herausarbeiten. Was sie damit meint, zeigte jüngst ihre Text- und Bildcollage in der Blackbox des Gasteigs. „Souviens-toi“ lautete der Titel. Erinnere dich. Es ging um Rudolf, einen deutschen Kommandanten im Zweiten Weltkrieg. Im Vernichtungslager Auschwitz tötet er Juden und geht dabei so gründlich vor, als handele es sich um Fensterputzen. „All diese Dinge, die als urdeutsch gelten, also Gründlichkeit, Gehorsam, Pflichtbewusstsein, vernebeln den Menschen“, sagt Botterbusch.
Irini Bafas, Süddeutsche Zeitung, 17./18 Februar 2018
Für Vera Botterbusch sind die Ereignisse der Nazizeit bis heute unbegreiflich – diese Gründlichkeit, mit der hier Menschenleben vernichtet wurden. Seit Jahrzehnten umkreist die Journalistin, Filmemacherin und Fotografin dieses Thema immer wieder in ihren Arbeiten. Nun hat sie dazu eine Collage aus Texten, Musik und eigenen Film- und Fotodokumenten aus unterschiedlichen Zeiten ersonnen. „Souviens-toi: Erinnere dich“ so der Titel dieser Arbeit. ... Mit „Souviens-toi: Erinnere dich“ lässt sie die Zuschauer in diese Welt des Grauens eintauchen. ... Es ist ein Gedenken, das Vera Botterbusch hier inszeniert – an all die Menschen, die in den deut- schen Vernichtungslagern ihr Leben lassen mussten. Und es ist ein Appell an die Menschlichkeit.
Stefanie Schwetz, Süddeutsche Zeitung, 22. Januar 2018
"Ich schaue nur und drücke ab"
Vera Botterbuschs magische Foto-Poesien im Stadtmuseum
Die neue Ausstellung im Weilheimer Stadtmuseum - "Chiffren und Chimären" mit Fotografien von Vera Botterbusch - sollte man sich nicht entgehen lassen. "Das ist mal wieder etwas ganz Anderes", sagte Weilheims Kulturreferentin Ragnhild Thieler ... Denn die sehr vielseitige Fotografin ... lichtet nicht klassisch Gegenständliches ab. Dass es durchweg Naturaufnahmen aus verschiedenen Ländern sind, ahnt man kaum. Die Momentaufnahmen ... sind Foto-Poesien. ... Das "Dechiffrieren" der Fotos überläßt Botterbusch dem Betrachter. So kann jeder für sich in das Bild eintauchen und es individuell interpretieren. Botterbusch betonte, dass ihre Fotos "naturbelassen" sind. ... Der Betrachter ist für sie der Resonanzkörper und eigentliche Schöpfer ihrer Foto-Poesien. Was in der realen Natur verborgen bleibt, fängt die Künstlerin in diesem einen besonderen Moment ein. Man sollte sich das jeweilige Bild so lange anschauen, bis es sich wie durch Magie erschließt - ein Einblick in die Zauberwelt der Natur.
Regina Wahl-Geiger, Weilheimer Tagblatt, 11. September 2017
... Vieles, was sie fotografiert, ist an sich unspektakulär, fällt nicht weiter auf. Doch sie rückt mit ihrer Kamera ganz nah an das jeweilige Motiv heran – bewegte Wasseroberflächen, tanzende Funken, Sonnenstrahlen, Rauchschwaden – und versucht dessen Zauber einzufangen. Das Greifbare verliert seine feste Gestalt, alles Ausgesparte muss im eigenen Kopf vollendet werden. Schließlich geht es ihr nicht um realistische Abbildungen, nicht um die Welt, wie wir sie sehen. Sondern um Augenblicke, Stimmungen, verborgene Wirklichkeiten eben. Schon der Titel der Ausstellung – Eichendorffs Gedicht „Die Wünschelrute“ entliehen – signalisiert, wie wohl sich Botterbusch in der Romantik fühlt. Was genau sie fotografiert, erfährt man nicht. Konsequent verschweigt sie dazu jede Angabe; auch die Titel, oft der Musiksprache entliehen, ge- ben höchstens einen Hinweis auf die Stimmung. Sich aus dem jeweiligen Ausschnitt ein Bild machen, überlässt sie ganz dem Betrachter. Vielleicht gelingt es ihm ja, die Melodie, die in den Elementen schwingt, zu entdecken
Sabine Reithmaier, Süddeutsche Zeitung, 13. Juni 2017
Fotografin Vera Botterbusch in der Regensburger Städtischen Galerie
... Obwohl Botterbusch ihre Motive in der Natur sucht und findet, sind ihre Aufnahmen alles andere als Naturfotografien. Am ehesten kann man in diesen „Märchen“, „Mythos“, „Erinnerung“ oder „Souvenir“ betitelten Serien noch das Geheimnis der Natur erkennen. Die Magie, die sich in einem gefrorenen Wassertropfen, der unerschöpflichen Spiegelung eines Gewässers oder in von Luft und Wind geformten Strukturen verfangen hat. Botterbusch dockt mit ihrer künstlerischen Impetus an die Romantik an. Das drückt sich bereits im Titel aus. Darin wird eine Zeile aus Joseph von Eichendorffs Gedicht „Wünschelrute“ zitiert, in welcher der Dichter die – schlafende – Welt durch ein „Zauberwort“ wachküsst. Bei der Westfälin sind das ihre Bilder, mit denen sie das nichtsichtbare Geheimnis in den Dingen berührt. Ihre magisch aufgeladenen Aufnahmen von Feuer, Wasser, Erde und Luft bilden den Zugang dazu.
Michael Scheiner, Passauer Neue Presse, 19. Mai 2017
… „Und die Welt hebt an zu singen“ ... Das Zitat von Joseph von Eichendorff gehört der Romantik. An diese bahnbrechende geistig-künstlerische Bewegung knüpft Vera Botterbusch an. Es geht um das Geheimnisvolle in den Dingen, um unsere eigene imaginäre Welt im Verhältnis zu den Dingen... Wenn man nur das „Zauberwort“ trifft ... verwandeln sich die Dinge – und zwar durch die Art der Anschauung. …
Sie ist eine Malerin mit den Mitteln der Fotografie, ihre Bilder entfalten eine außerordentlich starke ästhetische Eigenständigkeit. Dort, wo man das zugrunde liegende abgebildete Element der Welt kaum oder gar nicht mehr findet, stattdessen als Betrachter mit seiner Vorstellungskraft, seinen Erinnerungen, Gefühlen und Ängsten etwas sozusagen hinein-entdeckt, wo das Bild eine Kraft, eine Anziehung, einen Reiz entfaltet, an die innere Welt des Betrachters andockt und sie zum Klingen bringt. … Aus der Distanz entdeckt man bei ihren Fotografien vielfältige Strukturen und Ordnungen in ästhetisch ungewöhnlicher Form und Farbgebung. Aus der Nähe sind es kalkulierte, fremdartige Unübersichtlichkeiten, die verzaubern.
Gabriele Mayer, Mittelbayerische Zeitung, 26. April 2017
... „Die Natur ist, wie wenn ich ein Buch aufschlage voller Wunder“, sagt Botterbusch. Wasser, Erde, Feuer, Luft faszinieren die Künstlerin, bieten ihr ein Feld für immer neue Entdeckungen. ... Mit ihrer Kamera lenkt Botterbusch den Blick des Betrachters auf die Faszination dessen, was aus der Ferne alltäglich erscheint, eröffnet neue Welten in einem Bachlauf, einer Rauchschwade, einem Sonnenstrahl. Dabei stehen nicht die Entstehungsgeschichte des Bildes im Vordergrund, sondern die Emotionen im Augenblick der Beobachtung. Botterbusch komponiert die Farben und Formen der Natur zu faszinierenden, oft rätselhaften Gemälden, ohne diese künstlich zu verändern. ... Sie fängt den flüchtigen Moment ein und hält ihn fest, um ihn genau zu betrachten, all seinen Zauber spürbar werden zu lassen.
Irmengard Gnau, Süddeutsche Zeitung, 28. April 2015
... Vera Botterbusch ... begibt sich fotografisch auf die Spur der Natur und versucht den Zauber der Elemente einzufangen. ... Um den beschworenen lyrischen Geist zu unterstreichen, ist der Ausstellung im Weytterturm ein abgewandeltes Rilke-Zitat vorangestellt: "Und alle Dinge immer angeschauter". ... Botterbusch möchte zeigen, was hinter den Naturmotiven sein könnte, was entstehen könnte in der Vermischung von Phantasie und Realität.
Ines Kohl, Straubinger Tagblatt, 5. Februar 2015
Der Münchner Fotografin Vera Botterbusch ist an Bildpoemen gelegen. "Foto-Poesien" nennt sie ihre Ausstellung diverserser Fotoserien. Immer sind es Reflexionen auf dem Wasser, bei denen die Oberfläche mal mehr mal minder durchsichtig ist. Stark abstrakte Strukturen kennzeichnen dabei Serien wie "Kronos" und "Largo" von 2007, auch "Appassionata" von 2009.
Evelyn Vogel, Süddeutsche Zeitung, 7. April 2014
Die Bilder zeigen Bewegung – und doch bewegt sich nichts. Sie zeigen eine Wüste, wo keine ist, gaukeln Dinge vor wie surrealistische Malerei. Dargestellt allerdings ist Wasser in all seinen Aggregatzuständen. Je mehr man sich in die Fotografien versenkt, desto weniger weiß man. Was ist Wirklichkeit, was Traum. Die „Foto-Poesien“ lassen eine andere Wirklichkeit als das Jetzt zu, haben ein meditatives Element. Jeder, der die Fotografien betrachtet, taucht ein in seine eigene Welt, sieht – und hört – seine eigene Wirklichkeit. ...
Die Bilder sind unergründlich und faszinierend; sie überraschen in der Vielfalt der Farben und Formen. ... Ihren "Foto-Poesien" hat sie teils Titel gegeben, die aus der Musik stammen. ... Und wer beim Betrachten der Bilder in sich hinein hört, der findet tief drinnen auch die Klänge, den Rhythmus und die Melodien der Musik.
Lioba Knipping, Thüringische Landeszeitung, 25. Oktober 2013
... eine Ausstellung mit Foto-Poesien von Vera Botterbusch ... Mit ihr lädt die Künstlerin zu einer Reise durch eine Zauberwelt ein. ....
In der Jenaer Ausstellung ... bilden das Element Wasser und seine Aggregatzustände das Leitmotiv, begleitet von Arbeiten zu Luft und Licht. Was sich hinter dieser elementaren Wirklichkeit verbirgt, der Wirklichkeit hinter der Wirklichkeit sozusagen, wird in der Ausstellung zu einer musikalisch-poetisch-bildlichen Entdeckungsreise. ....
Es sind magische Augenblicke, die Vera Botterbusch in fließenden Bächen, auf stillen Wasseroberflächen, in gefrorenen Gewässern oder reißenden Strömen in ihren Nahaufnahmen entdeckt. Die rund 30 großformatigen Fotografien tragen poetische Namen wie "Atlantis", "Fantasia", "Sarabande" oder "Nocturne", die wie Musik klingen, an Tänze und Legenden erinnern, Zeit und Raum ausblenden.
Scheinbar mühelos gelingt ihr dabei, das Besondere im Alltäglichen aufzuspüren, Träume festzuhalten und Melodien zu hören, die noch keiner komponiert hat. "Ich fotografiere, was ich und wie ich es sehe. Mit der Ausstellung lade ich ein zu einer Reise durch eine Zauberwelt, die tatsächlich existiert, die sich aber nicht immer und sicher nicht jedem zu erkennen gibt.
Sabine Wagner, Ostthüringer Zeitung, 24. Oktober 2013
In der Natur ihrer Heimat findet Vera Botterbusch Wunderwelten, die sie in Fotografien fasst und damit aus der Zeit und in die Ästhetik nimmt. ...
Raimund Meisenberger, Passauer Neue Presse, 11. Juli. 2012
... Obwohl zu Bildern erstarrt, wirken in den eingefangenen Momenten Bewegung und Geräusche der erlebten Wirklichkeit weiter – und entwickeln ihre Form- und Farbspiele ein Eigenleben. ... Manchmal liegt die Wirklichkeit von Spiegelungen auf einer Wasseroberfläche oder vom Funkenflug eines Feuers noch sehr nahe. ... Manchmal verschwimmt die Wirklichkit zu einer Ästhetik, die man der Hand eines Malers zuschreiben möchte. Manchmal zu so rätselhaften Szenerien, als seien sie aus einem Traum aufgetaucht oder aber einem Sciencefiction-Film entnommen. War Bewegung der größte Anreiz für die Fotografin, verwandelt sich ein Lichtschweif in das tanzende Band eines Kunstturners. Oder das Lichtspiel über rinnendem Wasser in Tonkurven. Tatsächlich ist oft Rhythmik, sogar Musik in den Bildern zu entdecken. Dem hat Botterbusch mit Titeln wie ‘Barcarole’ (Gondellied) oder ‘Gigue’ (höfischer Tanz) Nachdruck verliehen. Dem Geheimnisvollen, das anderen Bildserien innewohnt, mit ‘Atlantis’ oder Figuren aus der griechischen Mythologie.
Gabriele Blachnik, Passauer Neue Presse, 23. Juni. 2012
Kunst entsteht nicht im luftleeren Raum’: Auf die Suche nach dem ‘kreativen Impuls’, nach der ‘inneren Inspiration, die nach außen dringt’, begibt sich die Filmemacherin und Fotografin mit ihrer Filmreihe. ... Auch die Filmemacherin zieht ihre “Inspiration aus Landschaft und Natur”, was in ihren Filmen Hand in Hand geht mit ihrem Gespür für Ästhetik.
Nadja Boxheimer, Passauer Neue Presse, 5. Juni. 2012
... Vera Botterbusch spielt mit dem Einst, mit dem Vergänglichen. ... Dabei lichtet sie nicht die Wirklichkeit ab, sondern das, was man sehen könnte, wenn man genau beobachtet, das was entstehen könnte, wenn man Geschichten mit der Wirklichkeit verwebt, mit Emotionen und Poesie. ... Auf diese Weise entstehen wunderbar subtile Bilder, die den Betrachter auf einen poetischen Spaziergang einladen, der den Alltag entschleunigt.
Nicole Graner, Süddeutsche Zeitung, 22. März. 2012
... Steinerne Arme, Beine, Hände und Brüste entführen in eine andere Welt und unterbrechen verträumte bis höfisch-elegante Fotografien mit harten Blickfängen, ohne die Stimmungen von „Scherzo“ über „Menuett“ bis „Allegro“ und „Adagio“ - so lauten viele Titel der Bilder - zu stören oder gar zu zerstören. Im Gegenteil: Die ... Motive ... machen neugierig, faszinieren und sind eine perfekte Ergänzung zu den weichen, sanften und geheimnisvollen Momenten der Ausstellung.
Stefanie Friedl, Münchner Merkur. 4. März. 2012
ihre Parks sind ... verträumte Reiche aus Blättern, Licht und Stein. ... Botterbuschs Fotografien sind ästhetisch, weil sie den Moment sinnlich erkennen und festhalten, in dem die Zeitlosigkeit am schönsten ist. Knapp 30 dieser stillen, aber nie leblosen Bilder zeigt Botterbusch nun im Schlosspavillon Ismaning – und das ist ein passender Ort. Innen zeigen die Fotos, was ein Park denen offenbart, die sich in ihn vertiefen. Und alle durch diese Schule des Sehens inspirierten Besucher brauchen den Pavillon nur zu verlassen und stehen mitten im Ismaninger Park ...
Hendrik Heinze, Bayern 5, Kultur, 2. März 2012
Wie wäre es z.B. mit ... 78 grossformatigen Fotografien, die ... mit völlig neuem Blick auf die vier Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde schauen lassen. Durch den Bildausschnitt werden aus Eisflächen geheimnisvolle gläserne Kästen oder glänzende Edelsteine. Wasseroberflächen wirken mal wie rauhe Haut, mal wie eine mystische Ursuppe, Feuer gefährlich faszinierend. Kaum einer kann an diesen Fotos einfach vorbeigehen.
Stefan Mekiska, Bayern 2, Kulturleben, 5. Januar 2012
Erstmals lässt die Münchner Künstlerin Vera Botterbusch so umfangreich in ihr fotografisches Werk einblicken.
Magische Bilder, die sich mit den vier Elementen beschäftigen, aber nicht die Wirklichkeit abbilden wollen.
Der Betrachter wird buchstäblich in einen elementaren Zauber getaucht. Rund 80 Bilder zeigen eine Künstlerin, die mit dem Fotoapparat mehr malt als reproduziert.
Christian Aigner, münchen-tv, 7. Dezember 2011
... einen besonders gelungenen Abend erlebten Liebhaber des Komponisten in der Pasinger Fabrik.
Vor einem nahezu ausverkauften Haus präsentierten die Autorin Vera Botterbusch und die Pianistin Laura Konjetzky eine literarisch-musikalische Zeitreise ... , einfühlsam und mit Tiefgang umgesetzt. ...
In ihrer musikalischen Lesung ließen die Künstlerinnen Botterbusch und Konjetzky die Empfindungen der beiden gegensätzlichen Charaktere lebhaft werden und stimmig in Wort und Ton zusammenschmelzen. Sanft nahmen die beiden ihr Publikum an der Hand und tauchten ein in das Leben des introvertierten Chopin und der exzentrischen George Sand ...
Botterbusch gelang es, mit einer prägnanten Auswahl der Werke Sands ein einfühlsames Porträt der beiden Künstler zu entwerfen. Überzeugend auch das Klavierspiel der am Salzburger Mozarteum ausgebildeten Konjetzky ... Die “Regentropfenprélude”, die Chopin auf Mallorca schrieb, fehlte so wenig, wie der bekannte “Minutenwalzer”. Beim Publikum kam die Zeitreise durch das Leben und Werk Chopins und Sands gut an: langer Applaus und fünf “Vorhänge” am Schluss.
Janina Janka, Münchner Merkur, 27. Januar 2010
Das Ich: "Ein Schatten im Schatten", Kunstraum Schwifting, Vera Botterbusch zeigte ihr Filmporträt "Schräg im Nichts" über den Dichter Wolfgang Bächler
" ... Die Nähe zu diesem empfindsamen, zurückgezogenen und kranken Menschen zaubert die Münchner Autorin und Filmemacherin mit "Schräg im Nichts" (BR, 1996) auf die Leinwand. Still und mit wenigen Stilmitteln agiert der Film und schafft damit einen Raum, der nur dem Dichter und den Worten, seiner geschriebenen Kunst, der Lyrik gehört. ... Der Film ... ist eine Literatur- und Zeitreise durch ein einsames Leben, eine feinfühlige Hommage, ein bleibendes Monument für den stillen Poeten mit den so ausdrucksstarken Wortbildern.”
Andrea Badelt, Landsberger Tagblatt, 24. 11. 08
... Louis Aragon ... im Kunstraum Schwifting ... wenn auch die wenigsten das Werk des 1982 verstorbenen Franzosen kannten, so zeigte die lebhafte Diskussion im Anschluß an die Filmvorführung, dass es Vera Botterbusch gelungen ist, die Menschen emotional zu berühren.
Ulrike Reschke, Landsberger Tagblatt, 10. 3. 2008
Der Hofgarten als barocke Oase ... Melancholische Streifzüge durch den Nymphenburger Park, Schloss Schleißheim als perfekt inszenierte höfische Prunksucht. München, ein Ort von schier unwirklicher Schönheit: So zeigt Vera Botterbusch ("Meine Heimat ist die Imagination") in drei Filmen ("Filmfantasien") ihre Stadt, es sind Hommagen an besondere Plätze, Stimmungen ... "Bilder verrücken, neue Zusammenhänge herstellen", so beschreibt Vera Botterbusch ihre Arbeit als Regisseurin und Autorin ...
Anne Göbel, Süddeutsche Zeitung 16. 7. 2007
...Es hat mich fasziniert, den Geist, die Seele des Cuvilliées-Theaters in Bilder zu fassen", so die Filmemacherin. Tatsächlich ist ihr genau das gelungen. Mit dem Auge der Kamera fängt Botterbusch all die winzigen, verspielten Details der Ornamente des üppig verzierten Zuschauerraums ein, erklärt die Bedeutungen der Symbole, Figuren und Gesichter, die so mancher Theatergänger sicher oft bewundert, aber wohl kaum eingehender betrachtet hat. ... So ist es konsequent, dass Botterbusch nicht nur die Geschichte dieses über 250 Jahre alten Theaters in Zeichnungen, Bildern, nachgestellten Tanz- und Festszenen und schließlich alten Filmaufnahmen Revue passieren lässt. Parallel dazu kommen die Künstler selbst zu Wort: Juliane Köhler schwärmt von der Inspiration, die sie in diesem Raum erfährt, Regisseur und Staatstheater-Intendant Dieter Dorn begeistert sich für den Kontrast zwischen der Ästhetik des barocken Zuschauerraums und der Inszenierung moderner Stücke auf der Bühne, und Kammersängerin Hertha Töpper erinnert sich an die Wiedereröffnung des Cuvilliées-Theaters im Jahr 1958, nachdem es im Zweiten Weltkrieg fast komplett zerstört worden war. ... Eine liebevolle Hommage an diesen Saal.
Melanie Brandl, Münchner Merkur, 30. 10. 2005
... Die Regisseurin, Autorin und Filmemacherin, die seit 1972 für das Bayerische Fernsehen arbeitet, ist durch zahlreiche einfühlsame Filmporträts über Schriftsteller und Musiker bekannt geworden. „Meine Idee ist, den Text Stifters mit seinen wundervollen Naturbeschreibungen in improvisierte Musik der Gegenwart quasi zu übersetzen. Wir führen also die inhaltliche Ebene des Textes weiter. Die Musik ist keine Illustration, sondern soll die Seelenzustände insbesondere der beiden jungen Mädchen zeigen. ... Es ist die doppelte Ebene in all seinen Texten. Die Wirklichkeit hat zwei Gesichter. Das Leben ist auch ein Traum, die Liebe ist gleichzeitig der Abschied und die Hoffnung birgt die Katastrophe in sich.
Edith Rabenstein, Passauer Neue Presse, 14. 7. 2005
Frédéric Chopin hätte die Inszenierung von Vera Botterbusch und Laura Konjetzky im Scharfrichterhaus gefallen. Ihre Collage "Lieben oder Sterben" dokumentierte Chopins Beziehung zu George Sand als Wechselbad der Gefühle, Sprache und Musik verschmolzen zu romantischer Poesie und entdeckten dabei einen neuen Horizont der subjektiven Empfindsamkeit. ... Sorgfältig entwickelten die am Salzburger Mozarteum ausgebildete Pianistin und die Autorin und Regisseurin von Dokumentarfilmen eine Romanze zwischen den Gattungen: Mal dominierte das Klavier, mal flüsterte es nur noch, um die Stimme nicht zu übertönen. Dann verstummte es ganz, so dass die Worte allein Metaphern erzählten. ... Authentisch verkörperte Botterbusch ihre Rolle als Botschafterin von George Sands Empfindungen.
Julika Honikel, Passauer Neue Presse 2. 5. 2005
... Der Film von Vera Botterbusch bietet eine filmische Entdeckungsreise, die einen Bogen von den lichten Wäldern bis zu den leuchtenden Flussläufen, von den heimatverbundenen Menschen bis zu weltweit bekannten Künstlern spannt. Jedes Kind kennt es – „Das Wirtshaus im Spessart“, in dem Wilhelm Hauff jenen magischen, mit hohen Eichen und Buchen bewachsenen „Spechtswald“ beschreibt, der Räubergeschichten und Burgromantik birgt. Und wenn man heute durch diese stille Landschaft geht, diesen unermesslichen Wald im deutschen Mittelgebirge, findet man immer noch dunkle Ecken, wo das „Hauff-Gefühl“ wieder erweckt wird.
Schweinfurter Extrablatt, Oktober 2004
Ein Leben ohne Inspiration - das wäre ein Leben, das Vera Botterbusch schlichtweg nicht leben könnte! ... Wie ein roter Faden ziehen sich phantastische Lichtreflektionen durch die Botterbusch-Filme, ein Effekt, den sie nur durch genaue und stundenlange Beobachtungen der Natur erreichen kann. Und so geschieht, dass ihre Filme die "Poesie der kleinen Dinge" in den Mittelpunkt heben.
Inès Berber, Süddeutsche Zeitung (Münchner Kultur) , 24. Juni 2003
... Was Wole Soyinka erinnernd heraufbeschwört, holt die Kamera mit großer Lust auf Feste und Rituale in die Gegenwart. Da werden Ahnenkulte und Voodoo-Mythen lebendig, Initiationsriten und Unterwerfungszeremonien, spiritueller Schamanismus und eine geheimnisvolle Geisterwelt. Der Dichter bewegt sich in diesem Kosmos mit der größten Selbstverständlichkeit. ...Vera Botterbusch stellt sich ohne Eitelkeit in den Dienst dieses inspirierten Erzählers und so entsteht jede Menge Spannung und Authentizität.
Reiner Brückner, DIE WELT Sa, 13. Mai 2000
Die Dresdner Maler, Carus und Caspar David Friedrich, die berühmtesten, zogen vor rund 200 Jahren ins Elbsandsteingebirge. ... 'In diesem Landschaftsbild fallen Illusion und Wirklichkeit in eins', sagt die Filmemacherin. ... Aufklärung ist reizvoll, eine gesellschaftliche Aufgabe. Darum blieb Botterbusch auch nicht im ästhetischen Ansatz stecken, bei Aquarellen, Klarinettenmusik und Schmuseversen. Sie reißt uns immer wieder das Glas von den Lippen, den Ohrwurm vom Trommelfell. Förster stellt sie uns vor und sächsische Naturschützer ... Wir werden Zeugen vom Raubbau an Sandstein und Granit. Wir erfahren von einer Autobahn, von cleveren Investoren. Kein Lamento, sondern sachliche Argumentation ... Oh, könnten Sie doch aus unseren Fehlern lernen. Auch durch einen solchen Film.
Anne Rose Katz, Süddeutsche Zeitung, 22. 10. 1993
... Noch gibt es, wie Vera Botterbuschs Erkundungen in Brandenburg, Mecklenburg und auf der Insel Rügen zeigen, die schattigen Dome, durch die das Sonnenlicht blitzt, die augenberuhigenden Perspektiven, das menschliche Rauschen der Blätter und die darüber hinziehenden Wolkenfelder. ... Als hätten sie das drohende Schicksal der Bäume geahnt, haben die Dichter sie verherrlicht und sich mit ihnen identifiziert. Mögen die alten Verse, so ist mit der Autorin zu hoffen, wenigstens ebensoviel erreichen wie ein Beschwerdebrief an die Behörde.
Wilfried Geldner, Süddeutsche Zeitung, 16./17. April 1992
Auf drei Ebenen versucht Vera Botterbusch sich dem finnischen Komponisten Jean Sibelius zu nähern: rational durch biographische Realität und landschaftliche Wirklichkeit; durch Kunst (als national-romantische Literatur, als jugendstilige Malerei und Musik als spätromantischen Impressionismus); und irrational durch Empfindsamkeit und psychische Transparenz. An den Höhepunkten ihres Films durchdringen sich diese Zustände, bekommen magische Kraft und Weite ...
Anne Rose Katz, Süddeutsche Zeitung, 1. Januar 1987
... Vera Botterbusch ist dem reisenden Dichter mit kammermusikalisch komponierten Bildern auf der Spur ...
Dorothea Roth, Süddeutsche Zeitung, 9.11. 1984
... Die Autorin hat sich klug auf die Äußerungen im Werk beschränkt, die im Zusammenhang mit Stendhals skeptischer Welthaltung stehen. Sie lässt den Schriftsteller in der Person Hartmut Recks selbst auftreten und macht angesichts seiner idyllischen Geburtsstadt Grenoble die Diskrepanz des empfindsamen und empfänglichen Jünglings zu seiner bornierten Erziehung quälend deutlich. ... Der Film ist mit Pessimismus getränkt, den erst recht unsere Zeit zu begreifen vermag.
Dorothea Roth, Süddeutsche Zeitung, 22./23. Januar 1983
... Wie der Film, seine Optik allmählich von Mendelssohns Musik überflutet werden, die Schönheit der Bilder von den sanften, melancholisch-wuchtigen Sehnsuchtsmelodien dieses romantischen Tondichters eingeholt wird, bleibt als Ereignis zurück.
Dorothea Roth, Süddeutsche Zeitung, 17.10.1980
Einen interessanten Lösungsversuch der Problematik Musik im Fernsehen zeigte Vera Botterbusch in ihrem Film "Die Hebriden". Mendelssohns gleichnamige Ouvertüre und seine "Schottische Symphonie" bebilderte sie mit Landschaften, in denen 1829 bei einer Reise die Skizzen dazu entstanden waren. Die optische Umsetzung musikalischer Spannung und Entspannung gewinnt damit eine aussichtsreichere Perspektive als schlecht photographierte Symphonieorchester.
Münchner Abendzeitung, 20.10.1980,