An der Ausstellung zur Feier von 75 Jahren Seerosenkreis beteilige ich mich mit meinem „Valse triste“ - einer Fotografie, die in ihrer poetischen Melancholie vielleicht auch an die „Traumstadt Schwabing“ erinnert, wo ja nach den Schrecken von Krieg und Naziregime der Seerosenkreis seinen Anfang nahm, nach dem Motto "Kunst ist Leben - Leben ist Kunst“
Vera Botterbusch
Lyrische Exkursionen führen uns ins Land der Poesie und öffnen die Wahrnehmung für unbekannte Sprachbilder und verwöhnen uns mit bewegenden Sprachbildern. Die Münchner Lyrikerin Alma Larsen liest aus ihrem Gedichtband „Augenblick nach innen“, der Frankfurter Schriftsteller Ralph Roger Glöckler wird aus seinem gerade erschienenen Gedichtband "Kinderdämmerung. Gedichte aus 50 Jahren" lesen. Leander Sukov präsentiert Gedichte über Liebe, Einsamkeit und Schmerz aus seinem jüngst erschienenen Lyrikband "wenn die stadt erwacht, singt ein leichter kalter wind songs von polly scattergood". Ich werde den Abend moderieren und aus meinem Lyrikband: „Im Takt der Gefühle oder Mein blauer Gedanke, Lyrisches Tagebuch und andere Gedichte“ lesen.
Vera Botterbusch
In der Welt der Poesie begegnen uns Sprachbilder, die uns in bekannte und unbekannte Räume führen, vom Menschen erzählen, von Träumen. Der Münchner Autor Friedrich Ani wird aus seinen Gedichtbänden "Im Zimmer meines Vaters" und "Die Raben von Ninive" lesen. Ich werde durch den Abend führen und meinen vor Kurzem erschienenen Lyrikband vorstellen: „Im Takt der Gefühle oder Mein blauer Gedanke, Lyrisches Tagebuch und andere Gedichte“. Die Eislinger Schriftstellerin Tina Stroheker liest aus ihrem Gedichtband „Was vor Augen liegt“. Außerdem werden wir gemeinsam aus dem gerade erschienenen Lyrikband des 2019 verstorbenen Münchner Schriftstellers Klaus Konjetzky lesen: „39,4 oder Mich bringt was mich rettet um“ und andere Gedichte.
Vera Botterbusch
Jean Giono wurde 1895 als Sohn eines Schuhmachers und einer Büglerin in dem provençalischen Städtchen Manosque geboren und lebte dort bis zu seinem Tod 1970. Die Verwurzelung in den archaischen Lebens- und Landschaftsstrukturen seiner provençalischen Heimat hat das literarische Werk Jean Gionos bestimmt. Seine Romane und Erzählungen sind aus der sinnlichen Erfahrung dieser Landschaft und ihrer Menschen gewachsen. Schon früh hat Giono, der das Glück des einfachen Lebens, die natürliche Nähe zu den Dingen proklamierte, die drohende Zerstörung der Natur und die Gefährdung der ursprünglichen Lebenszusammenhänge erkannt. So erweist er sich fast als ein Prophet, als ein Vordenker heutiger alternativer Ideen. Mein Film “Ein provençalischer Pan“ ist eine Spurensicherung jener Glücksphilosophie, die dem Pazifisten Giono in den dreißiger Jahren eine große Anhängerschaft brachte und für die Jugend neue Maßstäbe setzte. Es geht darum, jenen Lebensraum vor Augen zu führen, in dem ein so gewaltiges dichterisches Werk, ein so ungewöhnlicher Lebensweg möglich waren. Eigene Aussagen Gionos und Gespräche mit seinen Weggefährten charakterisieren den inneren Standort eines Schriftstellers, der in der Provence das Lied der Welt gesungen hat.
Zum Auftakt lese ich vor der Filmpräsentation eine Kurzgeschichte von Jean Giono über die Gefährdung und Rettung des Waldes: „Der Mann mit den Bäumen“.
Vera Botterbusch
Am 31. Oktober 2019 ist der Münchner Schriftsteller Klaus Konjetzky gestorben, dessen Lebensmittelpunkt ab 1949 München war und dessen Weltwahrnehmung sich mittels der Poesie, der Sprache artikuliert. Am 2. Mai dieses Jahres hätte er seinen 80. Geburtstag gefeiert. Dieser Tag ist ein wichtiger Anlass, um sein literarisches Werk vorzustellen: „Ich bewege mich in Sätzen auf mich zu.“ Der Abend wird in diesem Sinne in Wort und Klang seine Person und sein Werk würdigen. Klaus Konjetzky - malender und komponierender Autor - war Mitbegründer der „Wortgruppe München“, Mitherausgeber der „Literarischen Hefte“, Redakteur und Mitherausgeber des „Kürbiskern“. Mitarbeiter des Bayerischen Rundfunks, Literatur- und Musikkritiker der Süddeutschen Zeitung. Wir werden vor allem aus den in diesem Jahr neu veröffentlichten Werken lesen: aus dem Gedichtband „39,4 oder mich bringt, was mich rettet um“, aus den literatur-philosophischen „Voices“ und aus dem München-Krimi „Der Fall Franz“. Laura Konjetzky wird eigene Werke am Flügel spielen.
Vera Botterbusch
Frühlingsgefühle heißt diese Lesereihe des Kulturmaschinen-AutorInnen-Verlags in Bingen. Ich lese aus meinem Gedichtband „Im Takt der Gefühle“ oder „Mein blauer Gedanke“ und versuche einen Strauss bunter Blumen zu binden, die aus meinem „Lyrisches Tagebuch“ stammen und sich mit Knospen der "Philosophie des Alltags für den Hausgebrauch“ verbinden und meersalzgetränkten Impressionen aus Griechenland.
Vera Botterbusch
Entsprechend der Charta des internationalen PEN-Clubs (die Abkürzung PEN steht für Poets, Essayists, Novelists) setzen sich ihre Mitglieder für die Freiheit des Wortes ein. Aber in vielen Ländern der Welt werden Menschen, die sich für die Freiheit des Wortes einsetzen, verfolgt, inhaftiert, gefoltert und mit dem Tode bedroht oder zu Tode gebracht. Deshalb lesen in Erinnerung an verfolgte SchriftstellerInnen und u.a. auch an die Opfer der nationalsozialistischen Herrschaft in Deutschland, Simone Barrientos, Vera Botterbusch, Tanja Kinkel, Dagmar Leupold, Christoph Lindenmeyer, Johano Strasser, Gabriele Pommerin-Götze und Cornelia Zetzsche eigene literarische Texte mit dem Bezug zum verhinderten, verbogenen oder gar verbotenen Wort sowie außerdem Prosa und Lyrik u.a. von auch heute noch politisch verfolgten und verfemten Autorinnen und Autoren.
Vera Botterbusch
Am 24. Dezember 1982 ist Louis Aragon 85jährig in Paris gestorben, ein Dichter, der einerseits in Frankreich mit Victor Hugo verglichen wird, andererseits als Künstler, Kommunist und Zeitgenosse immer auch umstritten war.
Aragon ist ein „poète engagé“. Sein Leben war die Literatur, auch die vielbesungene Liebe zu seiner Frau Elsa Triolet erscheint wie eine literarische Manifestation. Und sein Leben war ein Spiel mit verschiedenen Masken, Rollen, Gesichtern. Seine öffentlichen Einlassungen und Auftritte, seine künstlerischen und kulturpolitischen Kontroversen faszinierten und provozierten über Jahrzehnte hinweg - von seinen Anfängen als Surrealist bis zum engagierten Kämpfer in der Résistance und als Leiter der Literaturzeitschrift „Lettres françaises“.
Mein Film, der 1983 in Paris, kurz nach Aragons Tod, in seiner Wohnung in der Rue de Varenne entstand, porträtiert den Dichter Aragon anhand seines Werkes - wie auch durch die Gespräche mit seinem Malerfreund André Masson (dem Aragon 1926 seinen zweiten Roman „Le Paysan de Paris“ gewidmet hat) und seinem Schriftstellerfreund Philippe Soupault (ein Weggefährte aus der Zeit des Surrealismus) - und zeigt ihn als eine große Persönlichkeit der europäischen Literatur des 20. Jahrhunderts.
Vera Botterbusch
Foto © Vera Botterbusch
„Crescendo“ habe ich dieses Foto genannt, ein Motiv, das ich 2013 auf Sizilien in einer Hausruine entdeckte und das mir viele Geschichten zu erzählen schien. Und so passt es mit seiner poetischen Zeitlosigkeit irgendwie zur diesjährigen Mitgliederausstellung des BBK: „ALLES IMMER JETZT“.
Vera Botterbusch
Am 7. Mai 1990 wurde der Schriftsteller Horst Bienek 60 Jahre alt. Das war Anlass für ein Porträt des gebürtigen Oberschlesiers aus Gleiwitz – dem heutigen Gliwice. Nach dem Krieg lebte er zunächst in der DDR, dann wur-de er in Brechts Theaterklasse Meisterschüler, danach verbrachte er vier Jahre in einem russi-schen Zwangsarbeiterlager. 1955 kam Horst Bienek in die Bundesrepublik und trat mit Lyrik und Prosa hervor, die das eigene Erleben der Gefangenschaft als literarisches Thema auf-griff: besonders in der „Zelle“, jenen Roman über Schuld und Schuldzuweisung, den Bienek später auch selbst verfilmte. Mit seiner an-schließenden Romantetralogie „Die erste Polka“, „Septemberlicht“, „Zeit ohne Glocken“, „Erde und Feuer“ hat Horst Bienek seiner ober-schlesischen, heute polnischen Heimat ein Denkmal gesetzt und seine Literatur als eine Annäherung an die verlorene, wiederzufindende Zeit der Kindheit konzipiert, die für ihn letztlich die innere Heimat des Menschen ausmacht.
Der Film von Vera Botterbusch – mit einer Gedichtzeile von Horst Bienek als Titel – hat diese Spurensuche von Heimat und Kindheit, Zeit und Erinnerung in den Mittelpunkt gestellt. Aufnahmen und Begegnungen in Gliwice verbinden sich mit Gesprächen mit Horst Bienek, der seit den 70er Jahren in Ottobrunn lebte und dort auch bildnerisch arbeitete. Es geht um die Vorstellung einer Welt, die der Schriftsteller Horst Bienek mit geschichtlich-psychologischer Präzisionsarbeit sichtbar gemacht und damit in die zeitlose Wirklichkeit der Literatur überführt hat. Am 7. Dezember 1990 ist Horst Bienek gestorben.
Vera Botterbusch
Am finalen Ausstellungstag, Sonntag, 13. November, wird Vera Botterbusch ab 16.30 Uhr die Besucher durch ihre Werkschau führen und für Fragen zur Verfügung stehen: Fotografieren heißt für mich entdecken. In der Wirklichkeit, die mich umgibt, den Zauber der Elemente spüren. Mich öffnen für eine neue, andere Wirklichkeit. Eintauchen in unbekannte Welten. Schein und Sein. So nah und fern. Chiffren und Chimären. Resonanzen. Das Echo der Bilder spüren, das in den Dingen liegt. Abglanz und Widerschein. In meinen Zeichnungen lasse ich mich treiben, folge ich den Strukturen, den Bedürfnissen von Fläche und Strich, überlasse ich mich der Kreide, um ein kleines Universum von Augenblicken und Möglichkeiten zu skizzieren. Bei meinen Fotografien versuche ich, der Wirklichkeit eine andere Wirklichkeit zu entlocken, eine poetische Wirklichkeit, die sich im Spiel der Elemente verbirgt, die Licht und Wasser, Feuer und Eis malen und zeichnen lässt. Die Versenkung ins Elementare der Welt bringt Verborgenes, Rätselhaftes, Phantastisches zur Anschauung: poetisch und abstrakt. Bilder, die mich ins Rätselhafte führen, einen Raum der Poesie öffnen, die mir – wie ein Abglanz verlorener Paradiese - Gefühle und Erinnerungen zeigen.
Vera Botterbusch
Bei der Lesung im Rahmen meiner Foto-Ausstellung „So nah und fern: Chiffren und Chimären“ in der Stadt-Galerie in Dillingen werde ich meinen Gedichtband „Im Takt der Gefühle oder Mein blauer Gedanke“, „Lyrisches Tagebuch und andere Gedichte“ vorstellen und daraus lesen, wie auch den Gedichtband des Münchner Schriftstellers Klaus Konjetzky „39,4 oder Mich bringt was mich rettet um“. Außerdem werde ich Gedichte von Heinz Piontek lesen, der in Dillingen und später auch in Lauingen lebte, wo es heute ein Heinz-Piontek-Museum gibt.
Vera Botterbusch
Am 2. September 1763 wurde Caroline Schlegel-Schelling geboren, diese große Frauengestalt, deren Briefe zu den Schätzen der deutschen Romantik gehören!
In ihrem 45minütigen Film, der 1999 für das Bayerische Fernsehen entstanden ist, betreibt die Münchner Autorin und Regisseurin Vera Botterbusch im Rahmen einer Spielhandlung mit Schauspielern (Tanja Kübler, Roman Dudler, Eva Mende, Silvia Fink, Thomas Koch, Angela Bohrmann und Oliver Boysen) eine Art Spurensuche und Vergegenwärtigung mit Zitaten aus ihren Texten und erkundet das literarische Leben jener Zeit.
Eine Literaturstudentin und ein Philosophiestudent reisen an die Lebensorte von Caroline Schlegel-Schelling, deren letzte Lebensstation München war - nach Jahren in ihrer Geburtsstadt Göttingen, im Harz, in Jena und Weimar. Hierhin folgt sie Schelling, der es als Professor der Philosophie in der konservativ katholischen Atmosphäre Würzburgs, wohin er zunächst berufen war, nicht ausgehalten hatte.
Der Film sucht Antworten auf die Frage, wie sich Caroline für die Französische Revolution begeistern konnte (sie gehörte zusammen mit Georg Forster dem Weltumfahrer zur "Mainzer Republik“) und dafür auf die Festung Königstein in Haft kam, wie sie zum Shakespeareübersetzer August Wilhelm Schlegel fand und wie sie diesen verließ, um den zwölf Jahre jüngeren Philosophen Friedrich Wilhelm Schelling zu heiraten. Kurz: Wie Caroline ein Leben führen konnte, das zu ihrer Zeit 'unmöglich' war, und das auch heute noch von außerordentlicher Courage zeugt.
Vera Botterbusch
Fotografieren heißt für mich entdecken. In der Wirklichkeit, die mich umgibt, den Zauber der Elemente spüren. Mich öffnen für eine neue, andere Wirklichkeit. Eintauchen in unbekannte Welten. Schein und Sein. So nah und fern. Chiffren und Chimären. Resonanzen. Das Echo der Bilder spüren, das in den Dingen liegt. Abglanz und Widerschein. Kopflandschaften. Innen-Räume. Geträumte Paradiese. Ein Dialog von Formen und Farben. Die Dinge sprechen und tönen. Im Schauen wachsen die Bilder. Die Versenkung ins Elementare der Welt bringt Verborgenes, Rätselhaftes, Phantastisches zur Anschauung: poetisch und abstrakt. Bilder, die mich ins Rätselhafte führen, einen Raum der Poesie öffnen, die mir – wie ein Abglanz verlorener Paradiese - Gefühle und Erinnerungen zeigen.
In meinen Zeichnungen lasse ich mich treiben, folge ich den Strukturen, den Bedürfnissen von Fläche und Strich, überlasse ich mich der Kreide, um ein kleines Universum von Augenblicken und Möglichkeiten zu skizzieren. Bei meinen Fotografien versuche ich, der Wirklichkeit eine andere Wirklichkeit zu entlocken, eine poetische Wirklichkeit, die sich im Spiel der Elemente verbirgt, die Licht und Wasser, Feuer und Eis malen und zeichnen lässt.
Vera Botterbusch
Ich lese Lyrik und Prosa: aus meinem Gedichtband „Im Takt der Gefühle“ oder „Mein blauer Gedanke“, aus „Lyrisches Tagebuch“, aus "Philosophie des Alltags für den Hausgebrauch", Reiseimpressionen aus Griechenland und der Südsee.
Vera Botterbusch
Ein lyrischer Spaziergang durch die Literaturgeschichte: z
von Shakespeare bis Conrad Ferdinand Meyer und Edurad Möricke, von Max Dauthendey bis Klaus Konjetzky, von Annette von Droste-Hülshoff bis Vera Botterbusch, von James Krüss und Leander Sukov, von Clemens Brentano bis Harald Gröhler, Georg Trakl und vielen anderen.
Gedichte, in denen das Element Feuer wie in flammenden Wortbildern aufscheint und Blitzlichter wirft auf unser Leben, unsere Wirklichkeit. Feuerfantasien, in denen wir surreale Landschaften entdecken können, leuchtende, sprühende Befindlichkeiten und Klanggebilde. Das Feuer erfindet Geschichten. Das Feuer schreibt Gedichte.
Vera Botterbusch
Ich lese aus meinem Gedichtband „Im Takt der Gefühle“ oder „Mein blauer Gedanke“, mit dem Schwerpunkt auf Gedichten, die bei meinen diversen Griechenlandaufenthalten entstanden sind,
wie Gedichte zum Meer und zur griechischen Mythologie!
Anschließend gibt es ein Gespräch mit den Besuchern des Lesefests.
Vera Botterbusch
Dem Zauber der Elemente, die unser Leben bestimmen, kann man sich schwer entziehen. Er ist unergründlich. Und faszinierend. Immer wieder überraschend in seiner Magie, in der Vielfalt von Formen und Farben, von Tönen und Klängen.
Wir bewegen uns in einem Kosmos voller beseelter, sprechender Geheimnisse, die ein Atem, ein Geist durchweht, den wir nicht fassen können. Aber wir können teilhaben am Spiel der Bilder, in denen sich ihre Aura, der Zauber der Elemente zeigt: mal heftig und betörend, mal verhalten und still.
Feuer übt auf mich eine besondere Faszination aus durch seine durchdringende Lebendigkeit, die gestaltende Kraft seiner Flammen, die zarte Poesie seiner Funken, seine unablässig changierende bildmächtige Zeichensprache, die spannenden Farbwechsel zwischen Schwarz und Rot und Gelb in all seinen Abstufungen.
Das Feuer hat seine Launen, ist kapriziös. Ich folge ihm mit der Kamera. Und es führt mich zurück in Geschichten. Verkohlte Wege. Ausgelöschtes Leben. Versunkenes. Natur. Das Feuer kreiert Räume, Bühnenbilder, Tänze, Spiralen. Es lässt Erinnerungen aufscheinen. Es wirft Blitzlichter auf einst Bedeutsames. So sind meine Fotografien Streifzüge durch die Geschichte, Entdeckungen und Gedenktafeln für Gewesenes.
Im Er-Finden und Er-Fassen dieser Bilder überlasse ich mich dem elementaren Zauber, trete ich ein in eine neue Welt und erlebe die grenzenlose Un-Wirklichkeit aller Erschei-nungen..
Vera Botterbusch
Vor der offiziellen Eröffnung der PEN-Jahrestagung zeigt die Stadt Gotha in Anwesenheit von Oberbürgermeister Knut Kreuch diese Spieldokumentation von Vera Botterbusch "Glücklich will ich sein oder Die Kunst zu leben, Caroline Schlegel-Schelling“. Caroline Schlegel-Schelling besuchte in Gotha ein Mädchenpensionat und blieb Gotha durch ihre Brieffreundschaft mit Luise Gatter, geb. Stieler, lebenslang verbunden. In ihrem 45minütigen Film, der 1998 für das Bayerische Fernsehen entstanden ist, betreibt die Münchner Autorin und Regisseurin Vera Botterbusch im Rahmen einer Spielhandlung mit SchauspielerInnen (Tanja Kübler, Roman Dudler, Eva Mende, Silvia Fink, Thomas Koch, Angela Bohrmann und Oliver Boysen) eine Art Spurensuche und Vergegenwärtigung.Eine Literaturstudentin und ein Philosophiestudent reisen an die Lebensorte von Caroline Schlegel-Schelling, deren letzte Lebensstation München war - nach Jahren in ihrer Geburtsstadt Göttingen, im Harz, in Gotha, Jena und Weimar.
Der Film sucht Antworten auf die Frage, wie sich Caroline für die Französische Revolution begeistern konnte (sie gehörte zusammen mit Georg Forster dem Weltumfahrer zur "Mainzer Republik“) und dafür auf die Festung Königstein in Haft kam, wie sie zum Shakespeareübersetzer August Wilhelm Schlegel fand und wie sie diesen verließ, um den zwölf Jahre jüngeren Philosophen Friedrich Wilhelm Schelling zu heiraten. Kurz: Wie Caroline, deren Briefe zu den Schätzen der deutschen Romantik gehören, ein Leben führen konnte, das zu ihrer Zeit 'unmöglich' war, und das auch heute noch von außerordentlicher Courage zeugt.
Vera Botterbusch
„Mit diesem Buch gehe ich aufs Ganze“, hat Carl Amery zu seinem 1986 erschienenen Roman „Die Wallfahrer“ gesagt.
Und in der Tat: „Die Wallfahrer" ist ein Werk, in dem der Münchner Schriftsteller Carl Amery (1922-2005) all seine Themen miteinander verknüpft. Ökologische Fragen, katholische Tradition und bayerische Geschichte verbinden sich mit den Mitteln von Science Fiction zu einem Ganzen und werden, auf der Suche nach „Erlösung“, geradezu miteinander verschmolzen. Auf knapp 400 Seiten werden vier Jahrhunderte durchlaufen, unterschied-lichste Menschen vorgestellt, Einsiedler, Kapuziner, Komödianten – und auch der Mörder von Kurt Eisner. Im Zentrum des Romans steht die Wallfahrtskirche „Unserer Lieben Frau“ von Tuntenhausen.
Vera Botterbusch
Foto © Vera Botterbusch
Mit meiner Fotografie „Rendez-Vous im weiten Winkel“ greife ich das Thema dieser Ausstellung auf: „Weit-Winkel“. Es geht darum, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen, die Dimensionen des Weltgeschehens in den eigenen Kosmos, in die eigene Bandbreite mit aufzunehmen. Ich will darauf aufmerksam machen, wie wichtig und sinnvoll es ist, den gewohnten Aktions-Raum zu verlassen, neue Perspektiven zu entwickeln, nicht im Bekannten und Vertrauten stehen zu bleiben, sondern einen Schritt nach vorn zu wagen.
Vera Botterbusch
Die Herkunft aus dem gebildeten und weltoffenen katholischen Bildungsbürgertum, die Schuljahre in Freising und Passau, die Studienjahre in den USA haben den gebürtigen Münchner Schriftsteller Carl Amery (1922-2005) entscheidend geprägt und ihn zu einer humorigen und dennoch scharfen Auseinandersetzung mit den Zukunftsaussichten einer stetig wachsenden Gesellschaft und zu einem kritischen Blick auf seine geliebte Heimat angeregt.
So wurde, ist und bleibt Carl Amery (Pseudonym für Christian Meyer) nicht nur ein „kritischer Denker“, ein „engagierter Linkskatholik“ und ein Mahner und Warner vor der ökologischen Weltkatastrophe. Sein politisches, ja aufklärerisches Engagement, seine Einlassungen in Fragen von Ökologie und Ideologie haben ihn als Schriftsteller geprägt, durch seine Originalität, die aufklärerische Provokation und sein bayerisches Querdenken. Ihm geht es immer um die Mündigkeit des Einzelnen, um den Kampf gegen menschliche Dummheit und Kälte, um die ökologische Chance in der „Zeit, die wir (noch) haben". Der Film von Vera Botterbusch führt in die geistige Welt dieses bodenständigen Visionärs, der mit seiner zornigen Liebe zu Bayern spielerisch zwischen Vergangenheit und Zukunft, Wissenschaft und Science Fiktion pendelt und daraus die Gegenwart begreift. Das Filmporträt stellt den Schriftsteller Carl Amery als einen Zeitgenossen vor, der mit grimmigem, entwaffnendem Humor gesellschaftliche Zustände anprangert, gegen die menschliche Dummheit agiert und ein Leben für die Zukunft denkt.
Vera Botterbusch
Dieser Science-Fiction-Roman von Carl Amery aus dem Jahr 1975 steht sicher im Zusammenhang mit der Ölkatastrophe von 1973 und zeigt den Autor als einen engagierten Umweltaktivisten, der vor der Umwelt-zerstörung warnt. Der in Passau angesiedelte Roman spielt nach einer verheerenden Pestepidemie, die fast die gesamte Menschheit vernichtet hat – nur noch 50.000 Nomaden ziehen durch Europa und allein in Passau gibt es Elektrizität, Lebensmittel und einen Bürgermeister, der „Scheff“ genannt wird. Doch bald zeigt sich deutlich: diese kleine Ansammlung von Menschen, ja diese kleine Zivilisation kann und wird nicht überleben.
Letztlich werden sie von Rosenheimern und Ungarn ausgelöscht.
Vera Botterbusch
Das Geheimnis der Krypta ist ein 1990 erschienener realistisch-phantastischer Roman von Carl Amery, in dessen Mittelpunkt die Bestiensäule im Freisinger Dom steht wie auch der mit durchaus biographischen Zügen ausgestattete Historiker Korbinian Irlböck, der zu Studienzwecken aus den USA in seine Heimatstadt Freising zurückgekehrt ist um im Zusammenhang mit der Bestiensäule sein Forschungsprojekt der Spagistik zu verfolgen.
Vera Botterbusch
Die Herkunft aus dem gebildeten und weltoffenen katholischen Bildungsbürgertum, die Schuljahre in Freising und Passau, die Studienjahre in den USA haben den gebürtigen Münchner Schriftsteller Carl Amery (1922-2005) entscheidend geprägt und ihn zu einer humorigen und dennoch scharfen Auseinandersetzung mit den Zukunfts-aussichten einer stetig wachsenden Gesellschaft und zu einem kritischen Blick auf seine geliebte Heimat angeregt.
So wurde, ist und bleibt Carl Amery (Pseudonym für Christian Meyer) nicht nur ein „kritischer Denker“, ein „engagierter Linkskatholik“ und ein Mahner und Warner vor der ökologischen Weltkatastrophe. Sein politisches, ja aufklärerisches Engagement, seine Einlassungen in Fragen von Ökologie und Ideologie haben ihn als Schriftsteller geprägt, durch seine Originalität, die aufklärerische Provokation und sein bayerisches Querdenken. Ihm geht es immer um die Mündigkeit des Einzelnen, um den Kampf gegen menschliche Dummheit und Kälte, um die ökologische Chance in der „Zeit, die wir (noch) haben". Der Film von Vera Botterbusch führt in die geistige Welt dieses bodenständigen Visionärs, der mit seiner zornigen Liebe zu Bayern spielerisch zwischen Vergangenheit und Zukunft, Wissenschaft und Science Fiktion pendelt und daraus die Gegenwart begreift. Das Filmporträt stellt den Schriftsteller Carl Amery als einen Zeitgenossen vor, der mit grimmigem, entwaffnendem Humor gesellschaftliche Zustände anprangert, gegen die menschliche Dummheit agiert und ein Leben für die Zukunft denkt.
Vera Botterbusch
Seit mehr als 20 Jahren setzt sich das deutsche PEN-Zentrum mit seinen beiden Programmen „Writers-in-Prison“ und „Writers-in-Exile“ dafür ein, den in ihren Heimatländern verfolgten Schriftstellern und Journalisten zu helfen und sie zu schützen und mittels dreijähriger Stipendien zu unterstützen.
In München leben zurzeit in den drei für die StipendiatInnen vom PEN und vom Münchner Kulturreferat bereitgestellten Wohnun-gen Volha Hapejewa eine junge Dichterin und Literaturwissenschaftlerin aus Minsk (Belarus), Stella Nyanzi, eine ugandische Anthropologin, Gender-Forscherin und Dichterin und Anisa Jafarimehr, eine Schriftstellerin und Kultur-Aktivistin aus dem Iran. Außerdem leben zwei Stipendiatinnen in Nürnberg: Nazli Karabiyikoglu eine junge Dichterin aus der Türkei.
Sie wurden wegen ihrer freiheitlichen Gesinnung und ihres gesellschaftspolitischen Engagements in Ihren Heimatländern unterdrückt, verfolgt und auch in Haft genommen wurden. Sie werden Texte lesen, in denen sie ihr „neues Leben“ reflektieren.
Vera Botterbusch – Mitglied des deutschen PEN-Zentrums - wird sie vorstellen, den Abend moderieren und die deutschen Übersetzungen lesen.
Vera Botterbusch
Am 7. Mai 1990 wurde der Schriftsteller Horst Bienek 60 Jahre alt. Das war Anlass für ein Porträt des gebürtigen Oberschlesiers aus Gleiwitz – dem heutigen Gliwice. Nach dem Krieg lebte er zunächst in der DDR, dann wur-de er in Brechts Theaterklasse Meisterschüler, danach verbrachte er vier Jahre in einem russi-schen Zwangsarbeiterlager. 1955 kam Horst Bienek in die Bundesrepublik und trat mit Lyrik und Prosa hervor, die das eigene Erleben der Gefangenschaft als literarisches Thema auf-griff: besonders in der „Zelle“, jenen Roman über Schuld und Schuldzuweisung, den Bienek später auch selbst verfilmte. Mit seiner an-schließenden Romantetralogie „Die erste Pol-ka“, „Septemberlicht“, „Zeit ohne Glocken“, „Er-de und Feuer“ hat Horst Bienek seiner ober-schlesischen, heute polnischen Heimat ein Denkmal gesetzt und seine Literatur als eine Annäherung an die verlorene, wiederzufinden-de Zeit der Kindheit konzipiert, die für ihn letztlich die innere Heimat des Menschen aus-macht.
Der Film von Vera Botterbusch – mit einer Ge-dichtzeile von Horst Bienek als Titel – hat diese Spurensuche von Heimat und Kindheit, Zeit und Erinnerung in den Mittelpunkt gestellt. Auf-nahmen und Begegnungen in Gliwice verbin-den sich mit Gesprächen mit Horst Bienek, der seit den 70er Jahren in Ottobrunn lebte und dort auch bildnerisch arbeitete. Es geht um die Vorstellung einer Welt, die der Schriftsteller Horst Bienek mit geschichtlich-psychologischer Präzisionsarbeit sichtbar gemacht und damit in die zeitlose Wirklichkeit der Literatur überführt hat. Am 7. Dezember 1990 ist Horst Bienek gestorben.
Vera Botterbusch
Foto © Vera Botterbusch
Mit dieser Fotografie möchte ich an die Spuren, ja die Gräueltaten der deutschen Okkupation während des Zweiten Weltkriegs in Paris erinnern, an die Deportation der Juden und die Erinnerungskultur in Paris.
Vera Botterbusch
"Wolfgang Bächler gehört zu den ganz wenigen Lyrikern, die mich interessieren, an deren Weg ich glaube." Was Gottfried Benn 1950 über den ersten Gedichtband Bächlers, "Die Zisterne", schrieb, hat sich bewahrheitet. In der Tat gehört der 1925 in Augsburg geborene, 2007 in München verstorbene Poet zu den bedeutenden deutschen Nachkriegsdichtern. Gedichte - wie "Lichtwechsel", 1955, "Türklingel", 1962, "Ausbrechen", 1976 und "Nachtleben" 1982 - verbinden die Tradition der Naturlyrik mit Einflüssen des Surrealismus, spiegeln seine individuellen und gesellschaftlichen Hoffnungen und Einbrüche. Wolfgang Bächler, der zu den Gründern der legendären "Gruppe 47" gehörte, hat nie die Augen verschlossen vor der Wirklichkeit, in der er lebte. Er hat sich ihr poetisch genähert und auch satirisch, in den Prosatexten von "Stadtbesetzung", 1979, in seinen beiden Romanen "Der nächtliche Gast", und "Einer, der auszog, sich köpfen zu lassen", 1990. Er hat sie mit den Augen eines Kranken, eines Manisch-Depressiven gesehen und in den "Traumprotokollen", 1972 und 1988, zu "Nachrichten aus einem beschädigten Leben" verdichtet. "Schräg im Nichts" heißt ein frühes Gedicht von Wolfgang Bächler. "Schräg im Nichts" nenne ich meinen Film über diesen Dichter, dem die Einsamkeit, die Unzugehö-rigkeit zur zentralen Lebenserfahrung wurde. Im Zentrum dieses Filmporträts steht ein Ge-spräch mit Wolfgang Bächler und eine gemein-same Reise nach Frankreich, nach Paris, die Stadt, die für den Dichter der Ort seiner Sehnsucht war.
Vera Botterbusch
Am 7. Mai 1990 wurde der Schriftsteller Horst Bienek 60 Jahre alt. Das war Anlass für ein Porträt des gebürtigen Oberschlesiers aus Gleiwitz – dem heutigen Gliwice. Nach dem Krieg lebte er zunächst in der DDR, dann wur-de er in Brechts Theaterklasse Meisterschüler, danach verbrachte er vier Jahre in einem russi-schen Zwangsarbeiterlager. 1955 kam Horst Bienek in die Bundesrepublik und trat mit Lyrik und Prosa hervor, die das eigene Erleben der Gefangenschaft als literarisches Thema auf-griff: besonders in der „Zelle“, jenen Roman über Schuld und Schuldzuweisung, den Bienek später auch selbst verfilmte. Mit seiner an-schließenden Romantetralogie „Die erste Polka“, „Septemberlicht“, „Zeit ohne Glocken“, „Er-de und Feuer“ hat Horst Bienek seiner ober-schlesischen, heute polnischen Heimat ein Denkmal gesetzt und seine Literatur als eine Annäherung an die verlorene, wiederzufindende Zeit der Kindheit konzipiert, die für ihn letztlich die innere Heimat des Menschen aus-macht.
Der Film von Vera Botterbusch – mit einer Gedichtzeile von Horst Bienek als Titel – hat diese Spurensuche von Heimat und Kindheit, Zeit und Erinnerung in den Mittelpunkt gestellt. Aufnahmen und Begegnungen in Gliwice verbinden sich mit Gesprächen mit Horst Bienek, der seit den 70er Jahren in Ottobrunn lebte und dort auch bildnerisch arbeitete. Es geht um die Vorstellung einer Welt, die der Schriftsteller Horst Bienek mit geschichtlich-psychologischer Präzisionsarbeit sichtbar gemacht und damit in die zeitlose Wirklichkeit der Literatur überführt hat. Am 7. Dezember 1990 ist Horst Bienek gestorben.
Vera Botterbusch
Sie sammelte berühmte Liebhaber und engagierte sich für die Interessen von Frauen: die Schriftstellerin George Sand (1804-1876). Frédéric Chopin (1810-1849) begeisterte in den Pariser Salons mit einer Klaviermusik, in der Empfindung, Eleganz und Esprit verschmelzen. 1837 haben sich George Sand und Frédéric Chopin kennengelernt, 1838 brechen sie gemeinsam nach Mallorca auf, 1847 trennen sie sich wieder. Menschlich, literarisch und musikalisch gipfelt ihre Begegnung in den „Préludes“, den „Noc-turnes“ und „Valses“ sowie in den Briefe und Reiseerzählungender Schriftstellerin. In Erinnerung bleiben zwei Lebenswege, die zunächst nebeneinander verlaufen, dann zu-sammenfließen und schließlich auf schmerz-hafte Weise wieder auseinandergehen.
Vera Botterbusch
Foto © Vera Botterbusch
„Schwarz - rot - gold“ heißt diese Austellung, in der es darum geht, darüber zu reflektieren, ob man nicht die „Superreichen zur Kasse“ bitten muss, um eine größere gesellschaftliche Gerechtigkeit zu ermöglichen - die Kosten der Corona-Pandemie und auch die Förderung von Kunst und Kultur der Freischaffenden zu gewährleisten.
Vera Botterbusch
Foto © Vera Botterbusch
Am 31. Oktober 2019 ist der Münchner Schriftsteller Klaus Konjetzky im Alter von 76 Jahren gestorben.
Vera Botterbusch
Sein erster Todestag ist Anlass für den VS, an einen Dichter zu erinnern, dessen Lebensmittelpunkt München war (ab 1949) und dessen Weltwahrnehmung mittels der Sprache zur Anschauung kommt, zur Ver-Dichtung: "Es ist die Metamorphose des unbegreiflichen ‚Was‘ zum ‚Wie‘ und des sagbaren ‚Wie‘ zu einem ‚Was‘, die unsere Existenz zum Bewusstsein, also zur Sprache bringt"
Oder anders gesagt: "Ich bewege mich in Sätzen auf mich zu". Der Abend wird in Wort und Klang seine Person und sein Werk würdigen.
Klaus Konjetzky war Mitbegründer der "Wortgruppe München", Mitherausgeber der „Literarischen Hefte“, Redakteur und Mitherausgeber des „Kürbiskern“. Mitarbeiter des Bayerischen Rundfunks, Literatur- und Musikkritiker der Süddeutschen Zeitung. Er hat ein umfangreiches Werk von veröffentlichten und noch nicht veröffentlichten Gedichten und Romanen hinterlassen, von literatur-philo-sophischen Notizen etc.
Ausschnitte daraus werden an diesem Abend gelesen. Die Pianistin und Komponistin Laura Konjetzky wird eigene Kompositionen für Klaus Konjetzky spielen.
Antoine Watteau (1684 – 1721) ist als verspielt-wehmütiger Chronist einer Epoche, als der Maler der galanten Feste in die Kunstgeschichte eingegangen. Mit seinem ungewöhnlichen Bild eines „Pierrot“, dem „Gilles“ hat er den inneren Raum zwischen Melancholie und Maske abgesteckt und das Gefühl für das Individuum und die Sprache des Körpers zum Ausdruck gebracht. Mit der Grazie und Eleganz seiner Figuren, dem Glanz seines Kolorits und der musikalischen Rhythmik seiner Kompositionen – die Vera Botterbusch in Paris und Berlin gefilmt hat - hat Watteau ein Werk geschaffen, das als Sinnbild für den duftigen Zauber des Rokoko gilt und als Ausdruck eines heiteren Lebensgefühls, das die Tristesse des Alltags in die Poesie des Theaters und der Kunst verwandelt. Vera Botterbusch
Im Rahmen von "Neustart Kultur“ lese ich aus meiner „Poesie der vielen Wahrheiten“. Zunächst aus dem Gedichtzyklus „Lyrisches Tagebuch“ und dann Auszüge aus meiner Lyriksammlung „Im Takt der Gefühle“ oder „Mein blauer Gedanke“.
Vera Botterbusch
Aleksei Bobrovnikov, Yirgalem Fisseha Mebrahtu, Jiyar Jahan Fard
Foto © Stefanie Silber
Seit mehr als 20 Jahren setzt sich das deutsche PEN-Zentrum mit seinen beiden Programmen „Writers-in-Prison“ und „Writers-in-Exile“ dafür ein, den in ihren Heimatländern verfolgten Schriftstellern und Journalisten zu helfen und sie zu schützen und mittels dreijähriger Stipendien zu unterstützen.
In München leben zurzeit in den drei für die Stipendiat*innen vom PEN und vom Münchner Kulturreferat bereitgestellten Wohnungen Yirgalem Fisseha Mebrahtu aus Eritrea, Jiyar Jahan Fard aus dem Iran und Aleksei Bobrovnikov aus der Ukraine. Sie wurden wegen ihrer freiheitlichen Gesinnung und ihres gesellschaftspolitischen Engagements in Ihren Heimatländern unterdrückt, verfolgt und auch in Haft genommen wurden. Sie werden Texte lesen, in denen sie ihr „neues Leben“ reflektieren.
Als Mitglied des Präsidiums des deutschen PEN-Zentrums werde ich die "Writers-in-Prison“ und „Writers-in-Exile“ Programme und die drei Schriftsteller*innen vorstellen, den Abend moderieren und die deutschen Übersetzungen lesen.
Vera Botterbusch
Kein Leben ohne Wasser. Auch nicht in der Literatur, der Musik oder der Bildenden Kunst. Und so zeige ich im Rahmen eines literarisch-musikalisch-malerischen Abends des Münchner Seerosenkreises meine "Wasser-Bilder-Welten", mal als eine „Rhapsodie“ oder „Serenade“ oder als ein „Nocturne", mal als ein „Atlantis“ oder „Moment Musical“ oder als eine „Valse triste“, eine „Air“ oder einen „Dance macabre“, als ein „Adagio“ oder eine „Träumerei“.
Foto-Bilder voller Farb-Klänge und Formen-Reigen, getragen vom Rätselhaften, Fremden und Märchenhaften der Dinge, begleitet von „Wasser-Poesie“ und „Wasser-Musik“. Dazu ein Gespräch mit Petra Herrmann, die durch diesen Abend führt, mit der Frage nach dem künstlerischen Impuls, dem spirituellen Urgrund meiner „Foto-Poesien" und dazu lese ich ein paar Gedichte von mir.
Vera Botterbusch
In Paris, Welthauptstadt der Kunst, gibt es viele Spuren einer grausamen Geschichte, die in den Gräueltaten der Nazis und des Vichy-Régimes gipfelt. Denn während der Zeit der deutschen Besatzung wurden 76.000 Juden aus Frankreich nach Auschwitz depor-tiert. Die Franzosen taten sich schwer, die „Collaboration“ des Vichy-Régimes mit den Nazis im besetzten Frankreich einzugestehen - so beim Abtransport der Juden aus Paris in die Konzentrationslager. Aber inzwischen gibt es in Paris Erinnerungstafeln, die nicht nur der ge-storbenen Widerstandskämpfer und der im Krieg gefallenen Franzosen gedenken sondern auch - an Schulen und Kindergärten - all der jüdischen Kinder, Schüler und Lehrer, die in Auschwitz den Tod fanden. Mich, als Deutsche, die ich bis heute unter den menschenverachtenden Gepflogenheiten des Nazi-Regimes leide, berührt das jedes Mal, wenn ich Paris besuche. Mit meinen Fotografien möchte ich des-halb vom Bewusstsein einer Stadt erzählen, von den Spuren der deutschen Okkupation während des Zweiten Weltkriegs und der Erin-nerungskultur danach an die Deportation der Juden. Der Nobelpreisträger Patrick Modiano, der sich immer wieder mit der Deportation und Vergasung der Juden unter den Nazis ausein-andersetzt, hat einmal gesagt: „1945 geboren zu sein, nachdem Städte zerstört und ganze Bevölkerungen verschwunden waren, muss mich, wie andere meines Alters, sensibler für die Themen Erinnerung und Vergessen ge-macht haben.
Vera Botterbusch
Samstag, 25. Januar 2020 um 19 Uhr, im Forum 2 in München
Während der Zeit der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg, von 1941 bis 1944, wurden aus Frankreich 76.000 Juden nach Auschwitz deportiert. Die Franzosen haben sich schwer getan, die „Collaboration“ des Vichy-Regimes einzugeste-hen beim Abtransport der Juden aus Paris in die Konzentrationslager, wo sie vergast wurden. Aber inzwischen findet man in Paris an den Schulen und Kindergärten Erinnerungstafeln, die an den Abtransport von Kindern, Schülern, Lehrern in die Vergasungsmaschinerie von Auschwitz erinnern. Der französische Schriftsteller Robert Merle hat mit seinem Roman „Der Tod ist mein Beruf“ eine fiktive Autobiographie von Rudolf Höß - im Roman Rudolf Lang - dem Komman-danten von Auschwitz geschrieben, der Ver- such eines Psychogramms, die in der Aussage von Rudolf Höß bei seiner Verhaftung mündet: „Ich habe nur meine Pflicht getan, ich habe nur gehorcht“. Patrick Modiano ist in seinem Roman „Dora Bruder“ in Paris den Spuren eines jüdischen Mädchens und seiner Familie gefolgt, die letztlich auch in Auschwitz enden. Die Collage beider Romane, die „Todesfuge“ von Paul Celan, verbunden mit Zeugnissen jüdischer Münchner Mitbürger, mit Fotografien und Filmausschnitten, die an die Gräueltaten der Nazis erinnern - sowie Musik von Erwin Schulhoff (der 1942 im Internierungslager auf der Wülzburg starb) - will ein Zeichen setzen gegen das Vergessen und damit die Erinnerung wachhalten. „Souviens-toi: Erinnere dich“: dieser Abend ge-denkt der vielen Millionen Menschen, insbe-sondere der rund 6 Millionen Juden, die auf Betreiben der Nationalsozialisten in die deut-schen Vernichtungslager gebracht und dort er-mordet wurden – allein in Auschwitz an die 1,1 Millionen.
Vera Botterbusch
Foto © Vera Botterbusch
In der Jahresausstellung des VBK (Vereinigung Bildender Künstler in ver.di) zeige ich meine Zeichnung „Schau mich an“, eine Fantasie zu Wahrnehmung und Anschauung.
Vera Botterbusch
München, 3. Dezember 2019 bis ( 5. Januar 2020) 7. Februar 2020
Foto © Vera Botterbusch
„Verloren daheim“ nenne ich diese Arbeit - eine Begegnung mit der Unwirklichkeit in der Wirklichkeit, mit Wahrnehmung und Poesie, mit Verlust und Erinnerung.
Vera Botterbusch
Theodor Fontane (1819-1891), hat in seinen Romanen insbesondere die Frauen der preußischen Gesellschaft mit unvergleichlicher Subtilität und Empathie gezeichnet. Der Film von Vera Botterbusch über Fontane und die Frauen in seinen Romanen ist eine fiktive Be-gegnung. Fontane trifft sich zu einem Essen mit den Frauen seiner Romane. Eine Runde von sechs Personen: Lene Nimptsch, jene bescheidene und doch auf ihre Art auch selbst-bewusste Schneidermamsell aus "Irrungen, Wirrungen"; Frau Jenny Treibel, die Fast-Schon-Karikatur einer Bourgeoisen; Corinna Schmidt, das vorlaute Professorentöchterchen; Mathilde Möhring, in ihrer Zielorientiertheit eine Vorläuferin der heutigen Karrierefrau. Und na-türlich Effi Briest, die ein immer wieder zu Her-zen gehendes Frauenschicksal verkörpert. Und davon erzählt der Film. Von den Herz-tönen. Vera Botterbusch
Theodor Fontane (1819-1891), hat in seinen Romanen insbesondere die Frauen der preußischen Gesellschaft mit unvergleichlicher Subtilität und Empathie gezeichnet. Der Film von Vera Botterbusch über Fontane und die Frauen in seinen Romanen ist eine fiktive Be-gegnung. Fontane trifft sich zu einem Essen mit den Frauen seiner Romane. Eine Runde von sechs Personen: Lene Nimptsch, jene bescheidene und doch auf ihre Art auch selbstbewusste Schneidermamsell aus "Irrungen, Wirrungen"; Frau Jenny Treibel, die Fast-Schon-Karikatur einer Bourgeoisen; Corinna Schmidt, das vorlaute Professorentöchterchen; Mathilde Möhring, in ihrer Zielorientiertheit eine Vorläuferin der heutigen Karrierefrau. Und natürlich Effi Briest, die ein immer wieder zu Herzen gehendes Frauenschicksal verkörpert. Und davon erzählt der Film. Von den Herztönen.
Vera Botterbusch
Theodor Fontane (1819-1891), hat in seinen Romanen insbesondere die Frauen der preußischen Gesellschaft mit unvergleichlicher Subtilität und Empathie gezeichnet. Der Film von Vera Botterbusch über Fontane und die Frauen in seinen Romanen ist eine fiktive Be-gegnung. Fontane trifft sich zu einem Essen mit den Frauen seiner Romane. Eine Runde von sechs Personen: Lene Nimptsch, jene be-scheidene und doch auf ihre Art auch selbstbewusste Schneidermamsell aus "Irrungen, Wirrungen"; Frau Jenny Treibel, die Fast-Schon-Karikatur einer Bourgeoisen; Corinna Schmidt, das vorlaute Professorentöchterchen; Mathilde Möhring, in ihrer Zielorientiertheit eine Vorläuferin der heutigen Karrierefrau. Und na-türlich Effi Briest, die ein immer wieder zu Her-zen gehendes Frauenschicksal verkörpert. Und davon erzählt der Film. Von den Herztönen. Vera Botterbusch
Anlässlich des 85. Geburtstags von Wole Soyinka, dem bisher ersten und einzigen schwarz-afrikani-schen Literaturnobelpreisträger, ist ab 13. Juli 2019 ihm zu Ehren die Ausstellung „Die Welt ist ein Markt“ zu sehen.
Der nigerianische Schriftsteller Wole Soyinka, der 1986 als erster Afrikaner mit dem Literatur-Nobelpreis ausgezeichnet wurde, als ein Künstler, der nicht nur als Dichter, Romancier und Theaterautor hervorgetreten ist, sondern auch als Schauspieler und Regisseur, und dem es gelungen ist, die Vorstellungswelt seiner afrikanischen Heimat - Soyinka gehört zum Volk der Yoruba - mit den Inhalten der abendländischen Kultur in einen fruchtbaren Zusammenhang zu bringen.
Vera Botterbusch
Die Fotografien dieser Ausstellung sind 1999 während der Dreharbeiten zu meinem Film mit und über Wole Soyinka entstanden. Auf der Suche nach Filmbildern, die an jene Kindheit in Abeokuta und Isara erinnern, die Soyinka in seiner Autobiographie "Aké" beschrieben hat, zeigte sich mir eine bewegende Welt voll farbenfroher und magischer Lebendigkeit, durchstreifte ich die Märkte, öffnete sich mir der Blick für die faszinierende Kunst und Kultur der Yoruba mit ihren Riten und Ritualen, konnte ich mich dem Kosmos nähern, in dem Wole Soyinka aufgewachsen ist und der ihm literarischer Nährboden war und ist.
Der Film von Vera Botterbusch – der 1999 für das Bayerische Fernsehen entstanden ist - erzählt von seiner Kindheit in Nigeria, die Soyinka mit großer Erinnerungsgabe und viel Humor in seiner Autobiographie "Aké" beschrieben hat. Aké steht für seinen Geburtsort Abeokuta. Hier, in einem prallen Alltag zwischen christlicher Orientierung und afrikanischer Lebenspraxis wurden die Weichen für seine eigenwillige Persönlichkeit gestellt, für ein unangepaßtes, engagiertes Leben und Werk, das Soyinka als einen Humanisten und Freiheitskämpfer zeigt.„Die Jahre der Kindheit" zeigen, wie sich das Kind Wole "vorwärtsträumte"; wie sein Glaube an die Macht der Verwandlung im Spiel und Theater wuchs: da ist die Primary School auf dem Pfarrgelände von Sankt Peter, wo Soyinkas Vater - ein überzeugter Christ, wie auch Soyinkas Mutter - Rektor war. Da ist der Palast des Alake, des Königs von Abeokuta, da sind die ‚Ogbonis‘, die Priester des den Männern vorbehaltenen oro-Kultes und die Märkte mit den geheimnisvollen Waren aus der Geisterwelt der Yoruba, da sind die Riten und Gebräuche der Yoruba-Religion, da sind die ‚talking drums‘ und die Maskentänze der 'egungun', die dem Ahnenkult der Yoruba gelten und den Blick öffnen für das Fremde und Faszinierende der afrikanischen Kultur. Vera Botterbusch
Foto © Vera Botterbusch
Was ist wirklich? Was wir sehen, was wir wissen, was wir uns vorstellen, was wir ent-decken? Es gibt viele Lesarten, und ich habe das Bedürfnis, in der vordergründigen Wirklich-keit ei-ne zweite, andere Wirklichkeit aufzuspü-ren, um dem Rätsel dessen, was uns umgibt etwas näherzukommen, um Illusionen der Wirklichkeit freizulegen, Illusionen, die sich in phantastischen Bildern artikulieren können, die mit ihrem zunächst unvorstellbaren Doppelgesicht verzaubern, denn letztlich sind diese Illusionen ja real, ein kurzes magisches Aufleuchten von Möglichkeiten und Artikulationen unbekannter Welten, die die Wirklichkeit für uns bereit hält. Ich bin mit meinen fotografischen Expeditionen diesem Niemandsland auf der Spur, ich verliere mich gern in den „Illusionen der Wirklichkeit“, um damit Foto-Poesien zu komponieren, Bilder zu entwerfen, die vielleicht an alte Mythen, Sagen und Geschichten anknüpfen wie die von der Nymphe „Kallisto“ oder von der verschwundenen Insel „Atlantis“ und den Klang verschollener Lieder in sich tragen. Im Zentrum steht für mich das Bild. Mich beschäftigen die immer ähnlichen aber nie gleichen Strukturen wie die des Lichts, des Wassers, die Bilder, die das Eis malt. Mich fasziniert die graphische und malerische Sprache der Natur. Ich suche die Wirklichkeit in der Realität, das Wirkliche, das sich in der Wirklichkeit verbirgt. Ich bewege mich in dieser Wirklichkeit wie in einem Zauberreich.
Vera Botterbusch
Foto © Vera Botterbusch
"Souvenir sentimental“ nenne ich diese Arbeit - was gibt es Schöneres als mit Erinnerungen, die zum Bild werden, das Jahr zu begleiten.
Vera Botterbusch
Foto © Vera Botterbusch
In der Jahresausstellung des VBK (Vereinigung Bildender Künstler in ver.di) zeige ich meine „Gefühlte Welten“, Notizen zur Wirklichkeit des menschlichen Miteinanders.
Vera Botterbusch
Foto © Vera Botterbusch
Kunstausstellung zum 100jährigen Jubiläum der friedlichen Revolution in Bayern und der Gründung des Freistaates Bayern …
Mich haben „Im Wartesaal der Geschichte" Hoffnung und Liebe in die Zukunft geführt. Dort traf ich die Avantgardistinnen und Rebellen des 20. Jahrhunderts … Eine tolle Geschichte.
Vera Botterbusch
Foto © Vera Botterbusch
„Verloren daheim“ (Lost at home) - In Memoriam Kurt Eisner heißt meine Foto-grafie in der Münchner Rathausgalerie bei der Gedenkausstellung zur Gründung des Frei-staats Bayern am 7. November 1918: „Die Frei-heit erhebt ihr Haupt“. Kurt Eisner war der erste Ministerpräsident Bayerns, schon ein paar Monate später, am 21. Februar 1919 wurde er von Anton Graf von Arco auf Valley ermordet, einem Studenten aus dem Umfeld der gegen die Revolution agierenden radikalnationalistischen, antisemiti-semitischen „Thule-Gesellschaft“. Heinrich Mann hat am 16. März 1919 im Münchner Odeon bei seiner Gedächtnisrede anlässlich der Trauerfeier für Kurt Eisner von dessen Glauben „an die Kraft des Gedankens, sich in Wirklichkeit zu verwandeln“ gesprochen. „Verloren daheim“ war Eisner in seiner Zeit aber vielleicht trägt die Ausstellung „Die Freiheit erhebt ihr Haupt“ 100 Jahre später dazu bei, den Gedanken „Freiheit“ endlich vollum-fänglich Wirklichkeit werden zu lassen.
Vera Botterbusch
Foto © Vera Botterbusch
Was ist wirklich. Was ist Schein, was ist Sein? Wie verhält sich meine Vorstellung von der Wirklichkeit zur Realität. Welche Wirklichkeit verbirgt sich in der mir bekannten vordergründigen Wirklichkeit. Wie finde ich sie. Indem ich mich ihr behutsam annähere? Indem ich auf einen Impuls warte, der mich zu ihr führt? Klängen folge? Bilder suche, die mir einen Weg weisen, ins Rätselhafte, Räume öffnen, mir – wie ein Abglanz vom ‚paradise lost‘ - Gefühle und Erinnerungen zeigen? In meinen Zeichnungen lasse ich mich treiben, überlasse ich mich Fläche und Linie, folge ich der Kreide, dem Strich, um eine kleine Welt von Augenblicken und Möglichkeiten zu skizzieren. Bei meinen Fotografien versuche ich, der Wirklichkeit eine andere Wirklichkeit zu entlocken, eine geheimnisvolle Wirklichkeit vol-ler Poesie, die sich im Spiel der Elemente verbirgt, die Licht und Wasser malen und zeichnen läßt. Strukturen.
Vera Botterbusch
7o Jahre Seerosenkreis nach dem Motto "Kunst ist Leben - Leben ist Kunst“. Da habe ich mich gern mit meinem Foto - Aus der Serie "Erinnerung" von 2016 - eingereiht in die 'Traumstadt Schwabing' - wo der Seerosen-kreis ja mal begonnen hat. Mit einem Bild, das Spuren aufzeichnet, die mich von der Vergan-genheit in die Gegenwart und in die Zukunft führen.
Vera Botterbusch
Foto © Vera Botterbusch
"Wie nah, wie fern ist heute die NS-Vergangenheit", eine Tagung zur Erinnerungs- und Gedenkkultur: mit meinen Fotografien "Am anderen Ende der Geschichte, Paris - eine Erin-nerung" erzähle ich vom Bewußtsein einer Stadt, von den Spuren der deutschen Okkupation während des Zweiten Weltkriegs, beson-ders die Deportation der Juden. Ich möchte damit auf eine Erinnerungskultur aufmerksam machen, die in Paris das Augenmerk der Men-schen eben nicht nur auf die Schönheiten und den Charme der Stadt lenkt, sondern auch der Verbrechen des Nationalsozialismus in Colla-boration mit dem Vichy-Régime gedenkt, u.a. in Form von Erinnerungstafeln. Nicht als Ankla-ge sondern als ein Appell: "Ne les oublions jamais - Wir vergessen sie nie“. Darin zeigt sich die Notwendigkeit des Erinnerns und liegt unsere Verantwortung für humanes Handeln.
Vera Botterbusch
Das Cuvilliés-Theater in München ist ein Juwel des bayerischen Rokoko und ein Ge-samtkunstwerk durch die geniale Raumge-staltung von François Cuvilliés. Vera Botter-busch erzählt in ihrem Film die Geschichte dieses Theaters, das mit der Uraufführung von Mozartopern und Stücken von Henrik Ibsen Geschichte geschrieben hat, ehe es im Zweiten Weltkrieg bis auf die Grundmauern zerstört wurde. Sie sprach mit S.K.H. Herzog Franz von Bayern über den Wiederaufbau in den fünfziger Jahren, mit Kammersängerin Hertha Töpper über die Wiedereröffnung 1958, mit dem Dirigenten und Pianisten Christoph Hammer über die Bedeutung der Barockoper für das Cuvilliés-Theater, sowie mit der Schauspielerin Juliane Köhler und Staatsintendant Dieter Dorn über Inspiration und Aura dieses in roten und goldenen Farbklängen glänzenden, überwältigenden Spielorts. Vera Botterbusch
Die Farbe Rot verbinde ich mit dem Element Feuer, das Feuer, das wir sehen, das Feuer, das in uns brennt. Dazu passen zwei Bilder aus meinen Feuerfantasien, in denen ich surreale Landschaften entdecken kann, leuchtende, sprühende Befindlichkeiten und Klanggebilde, wie meine Fotografie Aus der Serie „Caprice“, aus dem Jahr 2012.
Vera Botterbusch
Am 2. September 1763 wurde Caroline Schlegel-Schelling geboren, diese große Frauengestalt, deren Briefe zu den Schätzen der deutschen Romantik gehören!
In ihrem 45minütigen Film, der 1999 für das Bayerische Fernsehen entstanden ist, betreibt die Münchner Autorin und Regisseurin Vera Botterbusch im Rahmen einer Spielhandlung mit Schauspielern (Tanja Kübler, Roman Dudler, Eva Mende, Silvia Fink, Thomas Koch, Angela Bohrmann und Oliver Boysen) eine Art Spurensuche und Vergegenwärtigung mit Zitaten aus ihren Texten und erkundet das literarische Leben jener Zeit.
Eine Literaturstudentin und ein Philosophiestudent reisen an die Lebensorte von Caroline Schlegel-Schelling, deren letzte Lebensstation München war - nach Jahren in ihrer Geburtsstadt Göttingen, im Harz, in Jena und Weimar. Hierhin folgt sie Schelling, der es als Professor der Philosophie in der konservativ katholischen Atmosphäre Würzburgs, wohin er zunächst berufen war, nicht ausgehalten hatte.
Der Film sucht Antworten auf die Frage, wie sich Caroline für die Französische Revolution begeistern konnte (sie gehörte zusammen mit Georg Forster dem Weltumfahrer zur "Mainzer Republik“) und dafür auf die Festung Königstein in Haft kam, wie sie zum Shakespeareübersetzer August Wilhelm Schlegel fand und wie sie diesen verließ, um den zwölf Jahre jüngeren Philosophen Friedrich Wilhelm Schelling zu heiraten. Kurz: Wie Caroline ein Leben führen konnte, das zu ihrer Zeit 'unmöglich' war, und das auch heute noch von außerordentlicher Courage zeugt.
Vera Botterbusch
Dieser Abend gedenkt der Millionen Menschen, insbesondere der rund 6 Millionen Juden, die auf Betreiben der National-sozialisten in die deutschen Vernichtungslager gebracht und dort ermordet wurden – allein in Auschwitz etwa 1,1 Millionen. Der französische Schriftsteller Robert Merle hat mit seinem Roman „Der Tod ist mein Beruf“ eine fiktive Autobiographie von Rudolf Höß verfaßt, dem Kommandanten von Auschwitz. Es ist der Versuch eines Psychogramms, der in dem Satz gipfelt: „Ich habe nur gehorcht“. Patrick Modiano ist in seinem Roman „Dora Bruder“ in Paris den Spuren eines jüdischen Mädchens und seiner Familie gefolgt, die letztlich in Auschwitz enden. Die Collage beider Romane, verbunden mit Zeugnissen jüdischer Münchnerinnen und Münchner, Fotografien und Filmausschnitten von Vera Botterbusch sowie Musik von Erwin Schulhoff soll ein Zeichen setzen gegen das Vergessen und die Erinnerung wachhalten.
Vera Botterbusch
dann drei, dann vier ... Ein schönes Rendez-Vous zur Weihnachtszeit ist für mich in München die Mitgliederausstellung des BBK mit diesmal farbigen Wänden und meiner „Erinnerung“ aus dem Jahr 2016.
Vera Botterbusch
In der Jahresausstellung des VBK (Vereinigung Bildender Künstler in verdi) zeige ich u.a. meinen „Dance Macabre“, den ich dieses Jahr am Starnberger See entdeckt habe - eine etwas andere Vorbereitung auf die sogenannte Stille Zeit, die ja angesichts der Weltlage etwas von einem Dance Macabre hat.
Vera Botterbusch
In der Jahresausstellung im Kunstverein Passau zeige ich zwei Arbeiten: 'Aus der Serie „Kallisto“' aus dem Jahr 2014 und 'Aus der Serie „Intermezzo“'', von 2015, zwei Versuche, der Natur eine kleine Bildphantasie „abzulauschen“.
Vera Botterbusch
Der finnische Komponist Jean Sibelius (1865-1957) hat seinem Heimatland einen festen Platz im Weltreich der Musik geschaffen. Seine 1900 bei der Pariser Weltausstellung als Beitrag Finnlands uraufgeführte symphonische Dichtung „Finlandia“ erscheint wie ein pro-grammatischer Titel: die Musik einer Landschaft. Mein Film zeigt finnische Landschaften, wie sie Sibelius erlebt und geliebt hat. Er macht bekannt mit der finnischen Sagenwelt des „Kalevala“ als einer großen Inspirationsquelle vor allem für die frühen Kompositionen von Jean Sibelius. So bringt der Film eine Musik ‚zur Anschauung’, die Landschaft nicht illustriert sondern eigener Seelenklang, „Aus-druck eines Bewußtseinszustandes“ ist. Es geht um eine optische Spurensicherung jener Ur-Bilder, in denen Natur und Mythos, nationale Empfindung und Poesie in einem Akkord zum Klingen kommen. Mit Musikbeispielen - wie Symphonie Nr.2; En Saga; Lemminkäinen Suite, Pohjolas Tochter, Tapiola - wird ein Komponist vorgestellt, der in Tönen gefühlt und gedacht hat, der die Stimme Finnlands gehört hat als eine Stimme der Welt.
Vera Botterbusch
Foto © Vera Botterbusch
Leben wie ein Baum, einzeln und frei und brüderlich wie ein Wald“, diese Zeile aus einem Gedicht von Nâzim Hikmet, dem großen türkischen Dichter ist das Thema für eine Gemeinschaftsausstellung des VBK. In einer Zeit der Konflikte mit dem türkischen Regime und weltweiter Verfolgungen, Unterdrückungen und Unmenschlichkeiten macht es Sinn, an Dichter wie Nâzim Hikmet zu erinnern, die für Humanität und Menschenrechte eingestanden sind.
Vera Botterbusch
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Die Welt ist ein realer und imaginärer Kosmos. Außenwelt und Innenwelt. Dort verbinden sich Vorstellung und Erfahrung, Vergangenheit und Zukunft, Tradition und Entwicklung, Wirklichkeit und Traum. Davon ist meine Arbeit geprägt: als Autorin und Regisseurin, Filmemacherin und Fotografin. Von meiner Wahrnehmung von Natur und Welt, Realem und Surrealem, von Menschen und Gesellschaft. Das Zusammenspiel von Erlebnis und Analyse und der Übertragung auf das Medium der Sprache, des Bildes, des Films. „Und des Dunkels Traum ist: Licht zu werden“ hat Hermann Hesse geschrieben. So will ich dem Geheimnis der Welt auf der Spur sein. Dem Geheimnis, das sich mir in Bildern zeigt. In den Miniaturen der Wirklichkeit finde ich einen ganzen Kosmos. Traumbilder wachsen in unendlichen, unwirklichen Assemblagen von Licht und Schatten, verwandeln die Elemente zu apokalyptischen Szenerien, zu Chiffren und Chimären, rätselhaften hiero-glyphischen Zeichen.Ich entdecke in der Natur geheimnisvolle Fabel-Wesen und Fantasie-Welten: Chiffren und Chimären - das Innere des Augenscheins, das Wesen der Dinge.
Vera Botterbusch
Foto © Vera Botterbusch
Mit meinen Fotografien in der Aus-stellung "Am anderen Ende der Geschichte, Paris - eine Erinnerung" möchte ich vom Be-wußtsein einer Stadt erzählen, von den Spu-ren der deutschen Okkupation während des Zweiten Weltkriegs, besonders die Deportation der Juden. Ich möchte damit auf eine Erinne-rungskultur aufmerksam machen, die in Paris - einer Hauptstadt der Kunst und Kultur - das Augenmerk der Menschen nicht nur auf die Schönheiten und den Charme der Stadt lenkt, sondern auch der Verbrechen des Nationalso-zialismus in Collaboration mit dem Vichy- Régime u.a. in Form von Erinnerungstafeln ge-denkt. Nicht als Anklage sondern als Appell "Ne les oublions jamais - Wir vergessen sie nie“. Darin liegt unsere Verantwortung für hu-manes Handeln.
Paris dient mir als Beispiel dafür, mit dem auf den Gedenktafeln zu lesenden „Wir vergessen sie nie“ insbesondere auch in München, der einstigen „Hauptstadt der Bewegung“, ein Zei-chen zu setzen und mit diesen Bildern die Notwendigkeit des Erinnerns zu unterstrei-chen.
Vera Botterbusch
Fotos © Vera Botterbusch
Zur Finissage meiner Foto-Ausstellung "Und die Welt hebt an zu singen" werde aus meinem Gedichtzyklus „Ausflüge“ lesen, der zum 2000ten Todestag von Ovid in der Anthologie „Alles wandelt sich – Echos auf Ovid“ erschienen ist. Anschließend werde ich noch einmal durch die Ausstellung führen und im Gespräch mit den Besuchern die Möglichkeit bieten, einen ganz persönlichen Zugang zu meinen Bildern zu finden.
Vera Botterbusch
Fotos © Vera Botterbusch
Im Rahmen der Foto-Ausstellung „Und die Welt hebt an zu singen“ in der Städtischen Galerie im Leeren Beutel gebe ich mit meinen drei „Intermezzo“- Filmen einen kleinen Einblick in mein filmisches Schaffen: Ich zeige "Intermezzo im Nymphenburger Park", 30 Min., BR 2006, "Intermezzo im Schleißheimer Schlosspark", 30 Min., BR 2007 und "Intermezzo im Münchner Hofgarten", 30 Min., BR 2006. Im Anschluß daran gibt es ein Publikumsgespräch über die Inhalte und Impulse, die sowohl meine Arbeit als Filmemacherin wie auch als Fotografin, meine Bildwelten anregen und bestimmen.
Vera Botterbusch
Foto © Vera Botterbusch
Am darauffolgenden Sonntag, 21. Mai, dem Internationalen Museumstag, werde ich selbst durch die Ausstellung führen und den Besuchern die Möglichkeit bieten, einen ganz persönlichen Zugang zu meiner Kunst zu finden.
Vera Botterbusch
Fotos © Vera Botterbusch
Zu meinem 75. Geburtstag wird mein fotografisches Werk gezeigt. Es ist eine Reise in die Welt der Elemente, eine Begegnung mit dem Klang der Dinge. Denn mir geht es in meiner Fotografie darum, im Bekannten und Vertrauten das Unbekannte und Fremde zu entdecken. Zu finden und erfinden: Erlebte Traumbilder. Mir geht es um die Magie abstrakter, phantastischer Wirklichkeiten, die in der Wirklichkeit verborgen sind. Um Strukturen, Zeichen, Symbole, Poesie. Die Augenblicke in der verfließenden Zeit, die Melodie, die in den Elementen schwingt, in Feuer, Wasser, Erde, Luft, Licht. Sie sind ein Impuls für meine Fotografie. Momentaufnahmen wie ein kurzes Innehalten, ein Aufleuchten von Ewigkeit. Ein Lied, das in den Dingen schläft."
Vera Botterbusch